
Ausstellungen
Berlin, Paris und anderswo – Mario von Bucovich
Anfang des letzten Jahrhunderts kam Mario von Bucovich gut herum: Er studierte in Lothringen und Sachsen, arbeitete in New York und Sankt Petersburg, wurde nach Sibirien deportiert und schaffte die Flucht zurück. Dann begann er mit dem, wodurch er berühmt wurde: der Fotografie. 1925 übernahm er das Atelier des Fotografen Karl Schenker in Berlin und machte sich rasch einen Namen in der Szene. Schon drei Jahre später publizierte er zwei große Fotobände zu Berlin und Paris – beide eindrucksvolle Porträts pulsierender Metropolen. Bucovichs Weg führte ihn über Paris weiter auf die Balearen, nach London, in die USA und schließlich nach Mexiko, wo er 1947 starb. Dieser Route folgt auch die Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim, die erste umfassende Retrospektive seines Werkes. Größtenteils chronologisch werden Bucovichs Stationen, Themen und Arbeitsweisen in exemplarischen Kapiteln sichtbar gemacht. Dazu zählen seine städtischen Streifzüge ebenso wie die Porträts berühmter Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Elisabeth Bergner und Leni Riefenstahl, seine Auftragsfotografie für den expandierenden Zeitschriftenmarkt, die Industrieaufnahmen für die BASF und die Werbefotografie für den beginnenden spanischen und mexikanischen Tourismus. Seine Aufnahmen zeigen Menschen, Metropolen und Maschinen – mit einem Blick, der sich nie in reiner Repräsentation erschöpft. (Foto: Mario von Bucovich, „Marlene Dietrich“, 1929, Deutsche Kinemathek – Marlene Dietrich Collection Berlin)