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Ausstellungen

Ein Ort für neue Perspektiven

Zwischen Hafenkulisse und Kreativwirtschaft gelegen, hat sich der Mannheimer PORT25 – Raum für Gegenwartskunst in den letzten Jahren zu einem der spannendsten Orte für zeitgenössische Kunst in der Region entwickelt. Mit einem klaren Fokus auf gesellschaftsrelevante Themen, internationalen Positionen und der Verbindung von Kunst, Dialog und Vermittlung setzt das Ausstellungshaus in der Hafenstraße konsequent auf Relevanz statt Spektakel. Delta im Quadrat hat nachgefragt, was den PORT25 aktuell bewegt und was der Kunstraum für die Zukunft geplant hat. (Foto © Alexander Kästel)

Delta im Quadrat: Der PORT25 versteht sich als Raum für Gegenwartskunst – wie würdet ihr die DNA des Hauses in drei Worten beschreiben?

Yvonne Vogel & Kim Behm: Kunst – Menschen – Raum.

DiQ: Eure Ausstellungen decken ein breites Spektrum zeitgenössischer Positionen ab. Welche Kriterien sind Euch bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler besonders wichtig?

Die Kernaufgabe von PORT25 ist die Förderung der regionalen Kunstszene, zum Beispiel durch Beratung, Vermittlung und natürlich Ausstellungen. Ein Kriterium ist also die Regionalität. Dieser Begriff ist in der Kunst merkwürdigerweise nicht so positiv besetzt, aber der Blick in unsere Region zeigt, dass es hier eine sehr lebendige, vielfältige und vor allem auch professionelle Kunstszene gibt, und für die möchten wir eine Plattform sein. Natürlich laden wir zu Gruppenausstellungen auch immer wieder überregionale oder internationale Personen ein, damit die Vernetzung unterstützt wird und wir keine Nabelschau betreiben. Das ist aber manchmal leider auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Professionalität. Damit ist gemeint, dass jemand ein künstlerisches Werk konsequent verfolgt. Und dann muss sich natürlich alles zu einem schlüssigen Ausstellungskonzept fügen. Da ist es manchmal gar nicht so einfach, eine Auswahl zu treffen.

DiQ: Wie erlebt ihr den Austausch mit dem Mannheimer Publikum – was macht die Stadt als Standort für ein Haus wie dieses besonders spannend?

YV & KB: Wir haben zum Glück ein sehr offenes und interessiertes Publikum, viele kommen sogar mehrfach in die Ausstellungen. Gerne würden wir noch mehr Menschen aus Mannheim im PORT25 begrüßen, allerdings ist der Standort im Jungbusch durchaus eine Herausforderung und leider immer noch kein selbstverständliches Ziel. Dabei kann man am Neckar parken und der Bus hält fast vor der Tür. In den letzten Jahren verzeichnen wir immer mehr Besuche von außerhalb – auch international –, die gezielt in den PORT25 kommen oder zufällig reinkommen, weil sie Mannheim gerade touristisch erkunden. Also, liebe Mannheimerinnen und Mannheimer: Wir freuen uns auf Sie! Es ist großartig, dass es ein Haus wie dieses gibt!

DiQ: Neben Ausstellungen bietet PORT25 auch Veranstaltungen, Führungen und Gespräche an – welche Rolle spielt die Vermittlung in eurer Arbeit?

YV & KB: Kunst ist eine eigene Sprache und sie sollte betrachtet, nicht erklärt werden. Soweit die Theorie. In Führungen, die wir in verschiedenen Sprachen anbieten, ebenso wie in den Gesprächen mit Künstlerinnen und Künstlern, bekommt man Hintergrundinformationen, Einblicke und Anregungen, die den Blick erweitern oder ihn vielleicht erst öffnen. In vielerlei Hinsicht ist also das Sprechen über die Kunst ein zusätzlicher Aspekt in der Wahrnehmung. Und es macht auch Spaß, sich mit anderen auszutauschen. Oft haben die Gäste eine ganz eigene Sicht auf die Arbeiten, und das ist dann wiederum für uns interessant. In Gesprächen erfährt man mehr über die Person hinter dem Werk, die ausgestellten Arbeiten bekommen dann nochmal einen weiter gefassten Rahmen. Das Sprechen über die Kunst steht auch bei den „Werkgesprächen“ des BBK und der Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Künstlernachlässen Mannheim im Zentrum. Das sind besondere Formen des Austausches und des Miteinanders, sehr offen, nur analog zu erleben und auf den Moment mit der Kunst konzentriert. Als Angebot für Kinder und Jugendliche liegt ein Quiz bereit, mit dem sie die Ausstellungen auf eigene Faust erkunden können. Natürlich geht es dabei nicht primär um richtig oder falsch, sondern in erster Linie ums Hinschauen und Entdecken. Vermittlung heißt für uns immer ein Eröffnen von Perspektiven – möglichst für alle, deshalb sind die Angebote auch kostenlos.

DiQ: Worauf dürfen sich die Besucherinnen und Besucher in den kommenden Monaten freuen? Gibt es ein Highlight, das ihr uns schon verraten könnt?

YV & KB: Ein Highlight für uns ist die erneute Beauftragung für die Bespielung des PORT25 durch die Stadt Mannheim, so dass wir weitere fünf Jahre ein vielfältiges, attraktives Programm anbieten und begonnene Kooperationen und Projekte fortsetzen können. Zum Ausstellungsprogramm sei nur so viel verraten: Es wird dreidimensional!

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