
Ausstellungen
Fondation Beyeler: Yayoi Kusama
Im Herbst 2025 zeigt die Fondation Beyeler die erste umfassende Schweizer Retrospektive des Werks von Yayoi Kusama, einer der einflussreichsten Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. Geboren ist Yayoi Kusama 1929, Kunst prägt ihr Leben bis heute. Wir blicken also auf ein sieben Jahrzehnte umspannendes Schaffen von den Anfängen im Nachkriegsjapan über die prägenden Jahre in New York bis hin zu neueren Arbeiten. Im Zentrum von Kusamas Werk steht das Konzept der Unendlichkeit – nicht nur als formales Mittel, sondern als eine gelebte spirituelle und psychologische Realität. Ihre Markenzeichen – Polka Dots (Punkte), Netzmuster, Spiegel und repetitive Muster – sind mehr als ästhetische Signaturen; sie spiegeln ihre eingehende Auseinandersetzung mit Leben und Tod, mit Selbstauslöschung und der Sehnsucht nach Transzendenz wider. Kusamas Welten wickeln die Betrachtenden in endlose visuelle Schleifen. Ihre raumgreifenden Installationen lösen die Grenzen zwischen Innen und Außen, zwischen Körper und Raum, zwischen Individuum und Kosmos auf. Durch die stetige Wiederholung von Formen und Motiven bringt sie den rhythmischen Puls des Lebens zum Ausdruck – ein zentrales Prinzip ihres Schaffens. Besonders ihre raumfüllenden Installationen aus bewegtem Licht und ihre „Infinity Mirror Rooms“ versetzen in einen Zustand der Schwebe und Immersion. Auf diese Weise verwandelt Kusama die persönliche Auseinandersetzung in ein gemeinschaftliches Erlebnis. Begleitend dazu wird in der Fondation Beyeler „Eine kleine Kunstgeschichte des Punktes“ erzählt, denn nicht nur bei Kusama ist diese unscheinbare geometrische Figur ein Hauptmotiv, steht für ein einzelnes Pixel und ein großes Objekt in sehr sehr weiter Ferne, als emotionaler Grundzustand und als Grundlage visueller Wahrnehmung…