Ausstellungen
Frauenlastig…
…gestaltet sich das Ausstellungsprogramm in gleich mehreren Museen im Delta: Zeitgleich werden Themen rund um die Weiblichkeit in allgemeiner oder speziellerer Form in Mannheim wie Heidelberg präsentiert. Doch man muss sich beeilen: Die Ausstellung „MUTTER!“ in der Kunsthalle Mannheim beispielsweise ist nur noch bis 06.02. zu sehen, dann werden die Werke von Alten Meistern über die frühe Avantgarde bis zur Gegenwart wieder abgehängt; Schiele, Picasso, Munch und Magritte, Yoko Ono, Paula Modersohn-Becker und Valie Export, die hier in ihrer Zusammenstellung eine facettenreiche Darstellung von Mutterschaft abbilden, verschwinden von den Museumswänden.
Noch zwei Wochen länger hängen die „Frauenkörper“ im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg: „Der Blick auf das Weibliche von Albrecht Dürer bis Cindy Sherman“ umfasst eine ähnlich lange kunstgeschichtliche Zeitspanne; der Fokus ist jedoch noch weiter gefasst: Nicht die Mutterschaft im Speziellen, sondern das Frausein im Allgemeinen gibt dieser Ausstellung ihren thematischen Rahmen. Denn der nackte weibliche Körper gehört zu den zentralen Sujets der abendländischen Kunst, mal verführerisch schön, mal verletzt und außerhalb der jeweils gültigen – und sich im Laufe der Zeiten immer wieder wandelnden – Schönheitsnormen.
Ebenfalls noch bis 20.02. läuft die Ausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ von Hyp Yerlikaya: Die verborgenen Parallelwelten der Prostitution bleiben weitgehend unsichtbar; die hier tätigen Frauen wiederum sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen „gesichtslos“ von einem anderen Leben und leiden darunter, dass sie ihre Identität verbergen müssen. Hieraus entstand bei der Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim die Idee, eine Fotoausstellung zu gestalten, die diesen Zwiespalt und das zerrissene Leben der Frauen aufzeigt. Mit an Bord: der Fotograf Hyp Yerlikaya, der die Frauen zwei Jahre lang mit der Kamera begleitete. Insgesamt entstanden über die Zeit 1.800 Fotos, aus denen 40 ausgewählte Schwarz-Weiß-Fotografien nun erstmals in einer Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen sein werden.