
Ausstellungen
Lotte Hofmann – Regionales Textilerbe in Baden-Württemberg
Lotte Hofmann, kurz und prägnant LoHo genannt, eine baden-württembergische Kunsthandwerkerin und Textilkünstlerin, ist heute in Vergessenheit geraten. Ganz zu Unrecht, wurde sie doch mit mehreren Auszeichnungen geehrt, u.a. mit der Goldmedaille auf der Mailänder Triennale 1954 und einer Ehrenurkunde auf der Weltausstellung in Brüssel 1958. Ohne ihr Engagement gäbe es den heutigen Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg nicht, den sie 1947 mitbegründete. Die Bestände namhafter Museen Deutschlands verweisen auf Lotte Hofmanns wichtige Werke, doch in der Öffentlichkeit ist LoHo wenig bekannt. Dies zu ändern ist Ziel der Retrospektive in der Textilsammlung Max Berk, die von der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert wird. Die meisten Exponate stammen aus Privatbesitz, beispielsweise kam ein Koffer mit Entwürfen aus dem Besitz eines Neffen zweiten Grades, dem international agierenden Theaterkünstler Frank Soehnle. Er war schon als Kind künstlerisch begabt und durfte daher aus Lotte Hofmanns Vorrat schöpfen. Weitere wichtige Leihgaben kommen aus dem Familien- und Bekanntenkreis sowie dem Ort Oberrot-Hausen, an dem Lotte Hofmann wirkte. All diese Exponate zeichnen das Bild einer fortschrittlichen, emanzipierten Künstlerin und Geschäftsfrau, deren Werk und Leben es wert sind, wieder mehr ins Bewusstsein gerückt zu werden!