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Ausstellungen

Museen Spezial – auf Entdeckungstour in der Region

Die großen Museen, die spektakuläre Ausstellungen zusammentragen und edle Objekte in ihren Vitrinen präsentieren, kennt in der Gegend jeder: In Mannheim fallen da in Sachen Geschichte zuallererst die Reiss-Engelhorn-Museen ein; das Technoseum blickt in die Vergangenheit von Technik und Arbeit, das Marchivum in die Stadtgeschichte, und die Kunsthalle ist das Haus für Bilder und Skulpturen. Heidelberg hat zum Beispiel das Kurpfälzische Museum und die Körperwelten, Ludwigshafen das Wilhelm-Hack-Museum als Anlaufstelle für moderne Kunst. Aber neben den „Großen“ spannend sind ganz besonders auch die kleinen Museen, die sich mit Hingabe und spürbarer Begeisterung einem bestimmten Thema widmen! Nahezu jeder Ort in der Region verfügt über ein Heimatmuseum, das die lokale Vergangenheit lebendig hält und alte Handwerks- und Alltagskünste bewahrt. Dazu finden sich Museen zu den verschiedensten, zuweilen recht kurios anmutenden Nischenthemen. Und hier zeigt sich ganz besonders deutlich, dass auch das Unerwartete interessant sein kann, wenn man sich erst einmal hineinvertieft. Denn die Leidenschaft

der Macher steckt an! Ohne dieses persönliche Engagement würde diese Museumsvielfalt gar nicht funktionieren, und das ist zuweilen auch an den Öffnungszeiten zu erkennen: Weil Privatleute oder die Mitglieder eines Fördervereins dafür ihre Freizeit hingeben, öffnet so manches kleine Museum nur an wenigen Tagen im Monat seine Türen. Darüber hinaus sind die engagierten Betreiber aber in aller Regel sehr gerne bereit, auf Anfrage auch individuelle Besuchstermine zu vereinbaren – interessiertes Nachfragen lohnt allemal! Dass hier in der Gegend die Anfänge des modernen Verkehrs liegen, zeigt sich auch in der Museumslandschaft: Rund um die motorisierte Fortbewegung in allen ihren Spielarten geht’s gleich in mehreren Museen. Zuallererst zu nennen ist natürlich das Auto & Technik Museum in Sinsheim, das mit Concorde und Tupolev lockt, mit American Dream Cars und Formel-1-Rennwagen, mit schicken Oldtimern und Fahrzeugen, die vor wenigen Jahrzehnten noch zu den allerneuesten Entwicklungen in der Automobilwelt zählten. In Ladenburg war Carl Benz zuhause – in der historischen Fabrik des ersten Autobauers wird noch heute die Geschichte der Mobilität nacherzählt. Altlußheim spannt in seinem „Museum Autovision“ den Bogen von der Laufmaschine des Herrn Drais bis zum Wasserstoff-Auto der Zukunft, und im Motor-Sport-Museum am Hockenheimring dreht sich erwartungsgemäß alles um die Rekordflitzer auf zwei und vier Rädern.

Handwerk statt Fahrwerk: Eine ganze Reihe an Museen befasst sich mit Künsten, die von den technischen Neuerungen überholt wurden. Heute wird maschinell produziert, was früher noch von Hand gearbeitet wurde, aber alte Handwerkskünste bleiben beispielsweise im Küfereimuseum in Eberbach lebendig, wo gezeigt wird, wie Fässer, Bütten und Zuber in Zeiten entstanden, bevor alles Flüssige in Plastikkanister abgefüllt wurde. Das Schreinermuseum in Eschelbronn zwischen Sinsheim und Neckargemünd widmet sich der Holzbearbeitung und den Gewerken, die früher mit dem Schreinern eng verbunden waren – die Zimmerei, das Schlosserhandwerk, das Drechseln, Küfern oder die Buchdruckerei. Ein weiteres immer mehr aus der Mode kommendes Alltagsgeschäft ist die Tabakverarbeitung: 1860 wurde in Hockenheim die erste Zigarrenfabrik gegründet, 18 weitere folgten. Heute gibt es keine einzige mehr, aber immerhin ein Tabakmuseum, das umfassend über den Rohstoff und seine Verarbeitung, über nostalgische Pfeifen und Raucherzubehör, aber auch über soziale Aspekte der Tabakindustrie in der Region informiert „Schnuteputzers Friseurmuseum“ in Altlußheim zeigt das Friseurhandwerk im Wandel der Zeit: Viele seltene Sammlerstücke von Dauerwellapparaten bis zu kompletten Saloneinrichtungen von 1860 bis 2008, die Werkzeuge des Perückenmachers, Onduliereisen, Trockenhauben, Föne und Rasiermesser sind hier ausgestellt. Das wirkt schon einigermaßen kurios, doch finden sich noch viel speziellere Sammlungen im Rhein-Neckar-Delta: Da wäre zum Beispiel das Ringermuseum Schifferstadt mit Ausstellungsstücken über den Sport, seine Olympiasieger und den Ringerverein der Stadt. Oder das Schreibmaschinenmuseum in Sinsheim-Hoffenheim mit Hunderten von historischen Tastenapparaten und Rechenmaschinen. Oder ein Museum, das sich einzig und allein einer Farbe widmet – das Museum Blau in Schwetzingen nämlich. Oder das Turmuhrenmuseum in Neulußheim samt zwölfstimmigem Glockenspiel. Die wichtigsten und interessantesten Museen im Rhein-Neckar-Kreis sind übrigens im Internet auf der Seite www.deinefreizeit.com zusammengefasst.

Auf der anderen Rheinseite findet sich das Kartoffelmuseum in Fußgönheim zwischen Ludwigshafen und Bad Dürkheim, das Freinsheimer Spielzeugmuseum mit einer Ausstellung über die Blechspielzeugfabrik Bing, oder das Nibelungenmuseum in Worms. Speyer hat neben den großen Museen – dem Technik Museum Speyer und dem Historischen Museum der Pfalz, das aktuell eine vielgelobte Ausstellung zu Marilyn Monroe zeigt und für Dezember mit „Medicus – Die Macht des Wissens“ und „Der Grüffelo“ gleich zwei neue Sonderschauen vorbereitet – auch kleine Raritäten zu bieten wie das Fasnachts-Museum oder das Elwedritsche-Museum, das sich der Tritschologie widmet, also der wissenschaftlichen Erforschung eines entfernten Verwandten des Wolpertingers. In Deidesheim widmet sich das „3F-Museum“ ganz der Foto-, Film- und Fernsehtechnik; am So, 13.10. ist hier Tag der offenen Tür mit den drei F „Führungen, Flohmarkt, Filmvorführungen“. Wer hierbei nun zuerst an „Fridays for Future“ dachte: Diese Bewegung ist zwar noch zu jung, um museumsreif zu sein, aber thematisch Relevantes hat es doch schon in eine Ausstellung geschafft. Die Klima Arena in Sinsheim öffnet ihre Türen am 14.10. und bietet einen Themenpark mit Weinpfad und Streuobstwiese, mit Klimaspürpark und dem grünen Klassenzimmer sowie eine Mitmach-Ausstellung rund ums Klima und dessen Schutz. Und schon zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung, am 12.10., wird Tag der offenen Tür gefeiert – von 10 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt!

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