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Reiss-Engelhorn-Museen: Wechsel an der Museumsspitze

Im Januar steht ein personeller Wechsel in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen an: Der bisherige Generaldirektor Alfried Wieczorek wird in den Ruhestand verabschiedet und Wilfried Rosendahl soll neuer Generaldirektor werden. Rosendahl, geboren 1966 in Ratingen, ist seit 2004 in verschiedenen Positionen in den Reiss-Engelhorn-Museen tätig und zudem als Wissenschaftlicher Vorstand und Geschäftsführer des Curt-Engelhorn-Zentrums für Archäometrie sowie als Honorarprofessor am Historischen Institut der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim aktiv. Im Interview mit „Delta im Quadrat“ berichtet er über seine Aufgaben, die Vergangenheit und die Zukunft. (Fotos © rem, Maria Schumann)

Delta im Quadrat, Beate Schittenhelm: Herr Rosendahl, Sie sind ja schon seit mehreren Jahren stellvertretender Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, kurz: rem. Nun fällt das „Stellvertretende“ weg. Ergeben sich für Sie dadurch große Veränderungen? Ist es ein Schritt ins Unbekannte oder ist Ihnen die neue Position im Grunde schon vertraut?

Prof. Dr. Wilfried Rosendahl: Selbstverständlich kenne ich die rem, die dazugehörigen Stiftungen und Forschungseinrichtungen sehr gut. Von daher ist die neue Position kein Schritt ins völlig Unbekannte. Es kommen aber neue Aufgaben und Verantwortungsbereiche hinzu. Ich freue mich darauf, diese zusammen mit einem sehr engagierten Team angehen zu dürfen.

DiQ: Die Reiss-Engelhorn-Museen sind schon seit Langem Ihr Arbeitsplatz. Welche Tätigkeitsfelder haben Sie sich im Laufe der Jahre hier erschlossen? Manches davon, vor allem natürlich die konkreten Ausstellungsprojekte, war ja auch für die Besucherinnen und Besucher sichtbar, aber vieles hat sich bestimmt auch eher hinter den Kulissen abgespielt…?

WR: Ich hatte das große Glück, im Museumskonzern rem alle Bereiche der wissenschaftlichen Arbeit durch eigenes Tun kennenlernen zu dürfen, beginnend als Projektmitarbeiter in der Curt-Engelhorn-Stiftungen über Sammlungs- und Abteilungsleiter der Abteilung „Weltkulturen und Umwelt“ bis hin zum Direktor „Archäologie und Weltkulturen“. Die Tätigkeiten in diesen Positionen haben alle Bereiche der großen vier Säulen der Museumsarbeit – Sammeln, Bewahren, Präsentieren, Erforschen – abgedeckt. Das Thema Sonderausstellung ist dabei nur ein kleiner, aber öffentlich sehr sichtbar Teil.

DiQ: Und was war eigentlich vor der rem-Zeit?

WR: Ich war von 1992 bis 2004 an verschiedenen Museen und Universitäten tätig, z. B. im Neanderthal-Museum in Mettmann, im Hessisches Landesmuseum in Darmstadt oder an den Universitäten Bonn und Darmstadt. Während dieser Zeit habe ich an zahlreichen Ausstellungen in Museen in Deutschland und dem Ausland kuratorisch mitgearbeitet. Außerdem habe ich beratend und aktiv an unterschiedlichen TV-Produktionen mitgewirkt und verschiedene Buchprojekte umgesetzt.

DiQ: Was hat Sie dann 2004 nach Mannheim geführt?

WR: Die Möglichkeit, an einem international renommierten Museumskomplex mit interessanten und vielfältigen Aufgaben tätig sein zu können und neue Museumsthemen und -wege anzugehen.

DiQ: Was waren und sind Ihre persönlichen Lieblingsthemen in der Forschung?

WR: Mit vielfältigen wissenschaftlichen Methoden den Geheimnissen der Natur- und Kulturgeschichte nachzugehen und sie zu entschlüsseln sowie die Ergebnisse spannend und verständlich aufbereitet einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

DiQ: In diesen Zeiten obligatorisch ist auch die Frage, wie sehr Corona die aktuellen Planungen durcheinandergewirbelt hat und welche Änderungen sich für Sie dadurch ergeben haben. Schon lange geplante Ausstellungen mussten verschoben werden, aktuelle haben eine längere Laufzeit spendiert bekommen… wie sieht die Planung für 2021 aus und wie geht man damit um, dass momentan alles „unter Vorbehalt“ geschieht?

WR: Das Programm für 2021 steht und wir haben gleich zwei hochkarätige neue Ausstellungen zu bieten. Ab 18. April lädt die große Familienausstellung „Eiszeit-Safari“ zu einer besonderen Reise in die Welt vor 30.000 Jahren ein – Begegnungen mit lebensechten Mammuten inbegriffen. Ab 10. September locken dann der goldene Glanz der Grabkammer Tutanchamuns und die Schätze des legendären Pharaos mit rund 1000 originalgetreuen Repliken. Außerdem gehen die beiden Foto-Schauen „In 80 Bildern um die Welt“ und „Jörg Brüggemann: wie lange noch“ in die Verlängerung. Mit unseren stetig wachsenden digitalen Angeboten bringen wir zudem ein Stück Reiss-Engelhorn-Museen direkt zu den Menschen nach Hause. In Filmen, Audio-Podcasts, Blog-Beiträgen und Mitmach-Aktionen gewähren unsere Expertinnen und Experten spannende Einblicke. Wir alle hoffen aber natürlich, dass Corona einen Besuch in den rem erlaubt und kleine wie große Besucherinnen und Besucher sich an den kulturellen Darbietungen erfreuen können. Denn schließlich geht nichts über eine direkte Begegnung mit den Museumsschätzen!

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