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Technoseum Mannheim: „Arbeit & Migration. Geschichten von hier“

Der erste bekannte Migrant der Region war der sogenannte Homo Heidelbergensis: Vor ungefähr 600.000 Jahren wanderte er ein, brachte seine Werkzeuge und sein Wissen mit. Ungezählte Menschen folgten ihm nach, manche zogen weiter, manche blieben, und ohne sie wäre unsere Lebenswelt eine andere, denn „Auswärtige“ liefern immer wieder neue Impulse und bereichern damit die Gesellschaft. Und nicht zuletzt macht die Arbeitskraft von Migrantinnen und Migranten unseren gegenwärtigen Wohlstand erst möglich! Früher nannte man sie „Gastarbeiter“, heute stemmen Hilfskräfte aus dem Ausland einen großen Teil der Arbeit in der Pflege, beim Paketlieferdienst oder auf dem Spargelacker. Doch wer sind diese Menschen, was bringen sie mit und was haben sie zu erzählen? Die Große Landesausstellung Baden-Württemberg mit dem Titel „Arbeit & Migration. Geschichten von hier“ widmet sich diesem Thema im Mannheimer Technoseum. Sieben Kapitel und diverse Inszenierungen veranschaulichen die unterschiedlichsten Migrationserfahrungen in Deutschland über die Zeiten hinweg – vom Stockbett in einer firmeneigenen Unterkunft bei Opel in Rüsselsheim über einen Klassenraum bis hin zur Inneneinrichtung einer Eisdiele von der Schwäbischen Alb. Man kann sich in diese Lebensgeschichten einfühlen, indem man an interaktiven Stationen zum Beispiel Fließbandarbeiten beim Falten eines Papier-Traktors absolviert, aufs Fahrrad steigt und den Arbeitsalltag eines Lieferkuriers nachradelt oder ein Selfie macht und so selbst Teil der Geschichte wird. Bei den über 300 Ausstellungsobjekten handelt es sich in erster Linie um Neuzugänge in die Sammlungen, denn: Menschen mit Migrationsgeschichte wurden gezielt in das Ausstellungsprojekt des Museums mit einbezogen. Hierfür knüpfte das Kuratorinnenteam Netzwerke, führte Gespräche, organisierte Workshops und rief dazu auf, Gegenstände beizusteuern – von Möbeln, Werkzeugen oder Zeugnissen bis hin zu Kleidung und Geschirr. Am Ende der Schau kommen auch kontroverse Themen wie Stereotype und Alltagsrassismus zur Sprache – Anregungen zum Reflektieren der eigenen Vorurteile inklusive!

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