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Ausstellungen

Textilsammlung Max Berk: Die 8. Europäische Quilt-Triennale

Vom – zugegebenermaßen oft ausgesprochen hübsch anzusehenden – Gebrauchsgegenstand hin zum ästhetischen Kunstwerk ging die Entwicklung des Quilt in den letzten Jahrzehnten. Längst hat sich die genähte Decke zu einem Objekt mit künstlerischer Ausdruckskraft gewandelt und damit auch die Museen für sich erobert. Das zeigt immer wieder die Europäische Quilt-Triennale, die in Heidelberg eine große Auswahl zeitgenössischer Arbeiten vorstellt. Zwar musste die Jury der „8. Europäischen Quilt-Triennale“ in diesem Jahr online tagen, doch es gelang ihr trotzdem, eine qualitativ hochwertige Auswahl von 50 Exponaten aus 15 europäischen Ländern zusammenzustellen. So findet sich nun in der Ausstellung Raumgreifendes in Form eines Bodenobjektes aus Plastiksäcken und Plastikmüll in Wellenform; politisch engagierte Arbeiten widmen sich z.B. dem Thema „Black lives matter“ oder in der Projektion „A Place to live“ der desaströsen Situation der Frauen in Afghanistan. Corona und die Folgen sind naturgemäß ein wichtiges Thema mit allen Facetten wie Stillstand oder Zusammenhalt; viele Objekte vermitteln aber gerade zum Trotz eine Extradosis Hoffnung und Lebensfreude. Weitere Arbeiten spielen ästhetisch mit Farben und Formen, konterkarieren allzu Gewichtiges und erinnern an die Ursprünge des Patchworkquilts. Zu sehen ist so eine faszinierende Rundumschau aller möglichen Aspekte des zeitgenössischen Artquiltings, die zeigt, dass Kreativität, künstlerische Inspiration und zeitkritische Aussagen nicht allein den klassischen Genres von Malerei, Bildhauerei, Grafik und Fotokunst vorbehalten sind, sondern ganz hervorragend auch mit textilen Mitteln ausgedrückt werden können!

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