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Ausstellungen

Textilsammlung Max Berk: „Gute Wünsche in Seide“

Das traditionellste japanische Kleidungsstück ist der Kimono, ihn gibt es für Frauen und Männer, für Kinder und Erwachsene, für den Alltag und für besondere Anlässe. Sein Grundschnitt ist immer ähnlich; Variationsbreite erhält er durch die Wahl des Materials, der Farbe und der Motive. Symbolik spielt hierbei eine große Rolle: Gerade bei Kinderkimonos drücken die Eltern damit ihre guten Wünsche für die Zukunft des Kindes aus; die ästhetische Gestaltung ist nicht nur überaus dekorativ, sondern auch als vielschichtige nonverbale Botschaft zu verstehen, die den Kindern zum Beispiel ein langes Leben oder eine glückliche Ehe verheißen soll. „Gute Wünsche in Seide“, eine Ausstellung mit Kinderkimonos der Sammlung Nakano, gibt Einblicke in die farben- und symbolträchtige Kunst der Kimonogestaltung von der Edo-Zeit (1603-1868) bis in die Gegenwart. Die Japanerin Kazuko Nakano hat nahezu tausend Kimonos zusammengetragen; rund hundert davon werden nun in der Heidelberger Textilsammlung Max Berk präsentiert. Die Ausstellung zeigt neben Seiden-Kimonos auch Kimonos aus Baumwolle, Wolle sowie verschiedenen pflanzlichen Fasern, die auf unterschiedliche Weise gewebt und geschmückt wurden. Leichte Sommerkimonos, gefütterte Winterkimonos sowie mehrschichtige Kleidung legen Zeugnis eines variationsreichen Kleidungsstückes ab; Pflanzen- und Tiermotive stehen nicht allein für eine Naturverbundenheit des japanischen Volkes, sondern stellen für uns als Nichteingeweihte geheime Botschaften dar, die es zu entschlüsseln gilt. Auch lassen sich bis heute Unheil abwehrende Stickereien auf der Rückseite von Kinderkimonos finden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog; Kuratorenführungen mit Csilla Schmitt, Märchenerzählungen und ein Vortrag über Kitsuke, die Kunst des Kimono-Anziehens, beleuchten das Thema aus weiteren Perspektiven.

27.10.-12.01.2020, Textilsammlung Max Berk, Brahmsstraße 8, Heidelberg-Ziegelhausen

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