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Ausstellungen

Vermessungen

Zahlen regieren die Welt: Alles wird vermessen und getaktet. Seit Jahrtausenden ist die Menschheit auf der Suche nach dem perfekten Maß und versucht die Frage nach dem, was das Schöne sei, mittels bestimmter Maße zu beantworten. Jede Zeit findet ihre eigenen Antworten und Zahlenverhältnisse. Systeme von Maßeinheiten werden entwickelt, um ein Vokabular zu haben, mittels dessen man sich über Zeit, Raum, Entfernungen, also über das in Worten nicht zu Erfassende, überhaupt verständigen kann. Weichen die Systeme voneinander ab, wird die Verständigung schwierig. Spätestens beim Versuch, sich als Kontinentaleuropäerin vorzustellen, wie weit ein Yard entfernt ist, stellt man fest, dass das Gefühl für solche Maßeinheiten ein angelerntes ist. Und doch gibt es Verbindungen zu natürlichen Maßeinheiten: Fuß und Elle sind am menschlichen Körper orientiert, der Meter über die Lichtgeschwindigkeit definiert. In der Mannheimer Ausstellung werden regionale und internationale künstlerische Positionen präsentiert, die Zeit- und Maßeinheiten, Vermessung oder auch deren Unmöglichkeit aufgreifen. Das kann durch systematische Kartierungen, humorvolle Untersuchungen von Zeit und Distanz oder auch im Versuch geschehen, Bewegungen im Bild festzuhalten. Auch Wiederholungen immer gleicher Tätigkeiten innerhalb eines bestimmten Zeitraums können eine vage Vorstellung von einem abstrakten Begriff wie „Dauer“ geben. Beteiligt sind James Scott Brooks, Tomasz Dobiszewski, Mitsuko Hoshino, Tumi Magnússon, Nanne Meyer, Veronika Olma, Jan Schmidt, Claus Stolz und Ben Vautier. (Abb.: Nanne Meyer, Planeten, 2019, Zeichnung auf Papier)

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