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Ausstellungen

Wer bin ich? Bilder der Identitätssuche

Eine psychische Krise verändert das Selbstbild, zuweilen zerbröselt die eigene Identität komplett. Gerade Menschen mit der Diagnose Schizophrenie fällt es oft schwer, ein stabiles, kontinuierliches Selbstbild zu bewahren. Sie erleben einen Verlust der Identität, eine „Ich-Entfremdung“, weil sie ihre eigenen Gefühle, Gedanken oder Handlungen als fremd oder von außen gesteuert empfinden. Wie drückt sich das im Außen aus? Wie nehmen Menschen sich selbst und ihre Geschichte in einer psychischen Krise wahr? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Prinzhorn, die von Menschen mit Psychiatrieerfahrung geschaffen wurden. Das älteste Stück ist eine Jacke von Agnes Richter, die sie 1895 in der Anstalt Hubertusburg selbst nähte und innen wie außen mit autobiografischen Texten bestickte; die neuesten Werke stammen aus der jüngsten Vergangenheit. Im Erdgeschoss wartet eine Fülle von Selbstporträts, die naturalistisch bis abstrakt, symbolisch oder konzeptuell der Selbstvergewisserung in schwieriger Lebenslage dienten. Auf der Galerie sind fragmentierte oder technisierte Selbstzeugnisse Beispiele für Erfahrungen eines Selbst-Verlustes oder einer Re-Konstruktion des Ichs in psychischen Ausnahmesituationen. Autobiografische Bildergeschichten und Tagebücher befassen sich mit Lebensumständen, die zur Einweisung in eine Anstalt führten. Darstellungen von Behandlungsmethoden geben Einblicke in Entfremdungen von der eigenen Identität auch durch die Institution.

 

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