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Bühne

Das Mozartfest in Schwetzingen

Zwischen dem 29. September und dem 15. Oktober rückt ein alter Gast in den Fokus des Schwetzinger Kulturlebens: Mozart ist wieder da! Beim Schwetzinger Mozartfest geht nichts ohne ihn, doch natürlich beschränkt sich das Klassik-Festival nicht nur auf seine Kompositionen – auch Zeitgenossen, Vorgänger und Nachfolger stehen auf dem Programm Mehr dazu berichtet Katharina Simmert im Interview mit „Delta im Quadrat“.

Delta im Quadrat: Hallo Katharina, kannst du bitte dich und deinen Aufgabenbereich bei der Mozartgesellschaft Schwetzingen e.V. unseren Lesern kurz vorstellen?

Katharina Simmert: Ich bin seit 2019 als Kulturmanagerin bei der Stadt Schwetzingen angestellt. Damals hat sich herausgestellt, dass die Mozartgesellschaft die Stelle der Geschäftsführung nicht mehr ehrenamtlich besetzen kann und da das „Schwetzinger Mozartfest“ im kulturellen Kalender der Stadt eine wichtige Rolle spielt, hat die Stadt kurzerhand eine Stelle geschaffen, die zu ungefähr 50% der Mozartgesellschaft als Geschäftsführerin dient und im Übrigen kulturtouristische Belange der Stadt betreut. Für die Mozartgesellschaft übernehme ich rund um das Mozartfest und weitere Veranstaltungen alles Organisatorische, Verträge sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und das Ticketing. Und durch meine zentrale Position bei der Stadt natürlich auch das Vernetzen mit anderen Institutionen und Partnern. Meine berufliche Erfahrung bei diversen Theatern und Festivals ist eine gute Voraussetzung für das Anstoßen neuer Veranstaltungsformate und -Orte.

DiQ: Was kannst du über die Historie des Mozartfests erzählen? Wie kommt das Mozartfest überhaupt nach Schwetzingen?

KS: 1969 gründete Generalmusikdirektor Dr. Richard Treiber mit gleichgesinnten Musikfreunden die Schwetzinger Mozartgesellschaft. Diese veranstaltet in Erinnerung an die drei Besuche Mozarts in Schwetzingen (1763, 1777, 1790) seit 1975 das Schwetzinger Mozartfest. Als Gegenpol zu den SWR-Festspielen im Frühjahr und mittlerweile ergänzt durch den „Mannheimer Sommer“ und den „Winter in Schwetzingen“ ist das Mozartfest ein wichtiges Standbein der Festspiel-Stadt Schwetzingen und erfüllt den Herbst mit Musik.

DiQ: Welche Neuerungen wird es dieses Jahr gegenüber den letzten Jahren geben?

KS: Es ist gerade etwas schwierig, über eklatante Neuerungen zu sprechen. Wir haben wie die gesamte Kulturszene drei schwierige Jahre hinter uns und versuchen wieder anzuknüpfen an die Zeit vor Corona. Ein Teil des Publikums ist sicher verloren gegangen und im Bereich der Klassik war und ist es seit jeher schwierig neues und vor allem jüngeres Publikum zu finden. Wir versuchen dies, indem wir mit neuen Formaten andere Publikumsschichten ansprechen: im Laufe des Jahres z. B. mit der „Fête de la musique“, einem Straßenmusikfest nach französischem Vorbild, das die Mozartgesellschaft 2021 in Schwetzingen ins Leben gerufen hat, oder mit einem Open-Air-Konzert am Minervatempel im Schlossgarten nach dem Prinzip „Zahl, so viel Du kannst“. Im Rahmen des Mozartfestes werden wir wieder einen Opern-Talk in Kooperation mit der VHS anbieten und erstmals eine Veranstaltung zusammen mit und in der Musikschule, in der sich die Stipendiaten der Ponto-Stiftung den dortigen Schülerinnen und Schülern vorstellen und diese dann abends ins Konzert kommen. Mein persönlicher Wunsch ist es vor allem, neue Orte für unsere Konzerte zu finden. So schön das Schwetzinger Schloss mit seinen Räumlichkeiten auch ist, es birgt eine gewisse Schwellenangst und viele Festivals haben bewiesen, dass neue und außergewöhnliche Orte und Kooperationen auch neues Publikum mit sich bringen.

DiQ: Was kannst du uns über das kommende Programm des Mozartfests erzählen und welche Geheimtipps hast du für eure Gäste?

KS: Wir haben wie jedes Jahr ein mannigfaltiges Kammerkonzert-Programm, das unser Künstlerischer Leiter Nikolaus Friedrich zusammengestellt hat, ergänzt durch ein Opern-Gastspiel – dieses Jahr „Die Entführung aus dem Serail“ aus Plauen-Zwickau – und das Konzert mit den Stipendiaten der Jürgen-Ponto-Stiftung. Letzteres gehört definitiv immer zu meinen Empfehlungen. Die Mozartgesellschaft hat sich seit Anbeginn die Förderung des Klassik-Nachwuchses auf die Fahne geschrieben und bei diesem Konzert ist es jedes Jahr eine Freude zu erleben, wie diese jungen Menschen zusammen mit den Heidelbergern Philharmonikern im Rokokotheater über sich hinauswachsen. Außerdem freue ich mich sehr auf unsere beiden französischen Ensembles am ersten Wochenende: das Quatuor Zaïde am 29.09. und das Trio Karénine tags darauf – übrigens eine Empfehlung des großen Trio Wanderer! Gespannt bin ich auch auf die diesjährige Uraufführung, denn sie wird erstmals beim Mozartfest von einer Komponistin geliefert: Aigerim Seilova ist Kasachin, lebt in Hamburg und hat für das Mozartfest das Werk „Nuances“ komponiert.

DiQ: Wo findet man ansonsten noch weitere Informationen zu den Veranstaltungen dieses Jahr?

KS: Auf unserer Homepage www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de gibt es Infos zu allen Veranstaltungen und auch direkt unseren Ticketshop.

 

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