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Bühne

Der Luther-Moment – eine Multimedia-Inszenierung zum Reichstagsjubiläum

Ein Mönch weigert sich im ausgehenden Mittelalter unter Lebensgefahr, seine kirchenkritischen Thesen zu widerrufen, und setzt damit ein Zeichen: Jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung. Die Wahrheit kann nicht einfach von den Mächtigen bestimmt werden, sondern muss begründet werden. Und: Jede und jeder sollte seinem Gewissen, seinem Verstand und seinem Wertesystem folgen. Der mutige Auftritt von Martin Luther auf dem Wormser Reichstag gilt als herausragender Moment der Zivilcourage: „Hab den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen und für deine Ideale einzustehen.“ Was genau damals auf dem Reichstag geschehen ist? Dem spürt die spektakuläre halbstündige Multimedia-Inszenierung „Der Luther-Moment“ auf dem Wormser Marktplatz nach, bei der die Dreifaltigkeitskirche am 17.04. um 23 Uhr für eine Nacht zur größten Leinwand Europas wird. Ein hochkarätiges Schauspiel-Ensemble um Rufus Beck, Isaak Dentler und Barbara Stollhans interagiert im „Luther-Moment“ mit eindrucksvollen Bildern auf der Fassade der Kirche – auf den Tag genau 500 Jahre, nachdem sich der Reformator selbstbewusst zu seiner Meinung bekannte. Künstlerischer Leiter des „Luther-Moments“ ist der Frankfurter Regisseur und Komponist Parviz Mir-Ali, der unter anderem die Eröffnungsfeier der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland realisiert hat. Er sagt: „Ich versuche, eine Geschichte zu erzählen, die zunächst viele bunte und plastische Bilder erzeugt, dann aber in ihrer Substanz einen einzelnen Menschen erlebbar macht. Einen Menschen, der eben alleine mit seiner Überzeugung und auch mit seinem Glauben in der Lage ist, eine Welt aus den Angeln zu heben.“ Und natürlich ist der „Luther-Moment“ nicht einfach ein historischer Rückblick, sondern zugleich auch eine moderne Auseinandersetzung mit der aktuellen Frage: Was heißt es im 21. Jahrhundert, mutig Haltung zu zeigen und sich für seine Ideale einzusetzen? Dazu Mir-Ali: „Es berührt mich, wenn ein einzelner Mensch gegen Ungerechtigkeit und Leid aufsteht und seinen Ängsten und seinem Hedonismus zum Trotz eine Position einnimmt, die die Welt zu einem besseren Ort machen kann.“

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