Festspiele Ludwigshafen: Ballet National de Marseille & Virginia Woolf 

Die Festspiele Ludwigshafen präsentieren in diesem Jahr erneut eine Werkschau bedeutender deutscher Schauspielhäuser – der Schwerpunkt liegt diesmal auf der Theaterstadt München mit dem Residenztheater, den Kammerspielen und der Schauburg. Im Residenztheater ist (noch – in der kommenden Spielzeit wechselt er ans Burgtheater Wien) Martin Kušej als Intendant tätig; seine Inszenierung von „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ wird als erstes Drama der Festspiele gezeigt (Di, 31.10. und Mi, 31.10., 19.30 Uhr). Das Tanzprogramm wird erstmals von der Choreografin Nanine Linning verantwortet und bringt Ensembles wie das Ballett Basel oder das Scapino Ballet Rotterdam auf die Bühne – und, gleich zur Eröffnung, das renommierte Ballet National de Marseille. Emio Greco und Pieter C. Scholten leiten die Compagnie seit 2014 und fügen in Ludwigshafen zwei Stücke an einem Abend zusammen: „Extremalism“ verbindet das Extreme und den Minimalismus, es ist extrem im Hinblick auf den Umgang mit Körper, Bewegung, Bühnenbild, Beleuchtung und Ton, aber zugleich minimalistisch in der Beschränkung auf das Wesentliche. Für „Boléro“ gingen Greco und Scholten neue Wege: Hier ist die Musik ein Protagonist, mit dem sich die Tänzer auseinandersetzen müssen. Indem ihre Körper der unerbittlichen Rhythmus-Linie ausgesetzt sind, offenbaren sie deren Zögern, ihre Risse, ihren Atem... Mit diesem Doppel-Abend in zweifacher Ausfertigung (Fr, 26.10. und Sa, 27.10., 19.30 Uhr) werden die Festspiele eröffnet; bis weit in den Dezember hinein folgen Klassiker wie „Tartuffe“ und Zeitgenössisches wie Ayad Akhtars „Geächtet“, internationales Ballett und Linnings regionales Tanzstück „Bacon“ – und vieles, vieles mehr!