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Bühne

Heidelberger Stückemarkt: Gegenwartsdramatik mit „Perspektivwechsel“

„Wir freuen uns sehr, nach zwei langen Jahren nun endlich wieder die besten Inszenierungen zeitgenössischer Dramatik nach Heidelberg holen zu können. Thematisch prägen Perspektivwechsel – Klassikerüberschreibungen und auch speziell feministische Perspektiven – das Programm“, so beschreiben Festivalleiter Jürgen Popig und Intendant Holger Schultze in aller Kürze die 39. Auflage des Heidelberger Stückemarkts, die erste seit der Pandemie, bei der auch wieder live vor Ort gespielt werden kann. Analoge, hybride und digitale Formate sind aber weiterhin mit dabei, denn was sich als Experiment in Covid-Zeiten bewährt hat, darf durchaus weitergeführt werden! So werden drei ausschließlich für den digitalen Raum konzipierte Produktionen im Programm berücksichtigt, und AutorInnenlesungen, Nachgespräche und Preisverleihung sind gleichzeitig als Live-Stream und für das Publikum vor Ort geplant. Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals wird das Gewinnerstück des SWR Hörspielpreises 2021, „Peeling Oranges“ von Patty Kim Hamilton, zum Festivalstart als SWR2-Hörspielproduktion uraufgeführt, Sendetermin ist der 30. April.

Eröffnet wird der Stückemarkt einen Tag zuvor, am 29.04., mit der Premiere von Svenja Viola Bungartens „Maria Magda“, dem Gewinnerstück von vergangenem Jahr: Maria, Magda und Hildie sind drei junge Frauen in einem katholischen Internat für schwererziehbare Mädchen. Ihre Mitbewohnerinnen – das lernt Maria, die Neue, schnell – glauben felsenfest an Übersinnliches an diesem Ort, der feinsten Stoff für Albträume liefert. Hexenkinder, Nonnen im 13er-Pack und Gott höchstpersönlich spuken durch die Gehirne. „Frage nach dem, was nicht erzählt wurde!“, wispert es – und genau das tun sie, selbstbewusst, beharrlich, feministisch: War die unbefleckte Empfängnis eine Vergewaltigung? Und warum ist Mirjam verschwunden?

Was nächstes Jahr an dieser Stelle gespielt wird, entscheidet sich jetzt: Der deutschsprachige AutorInnenpreis 2022 umfasst sechs neue Stücke, die am 30.04. und 01.05. in Lesungen vorgestellt werden. Für den „Nachspielpreis“ gehen Anfang Mai Sibylle Bergs „In den Gärten oder Lysistrata Teil II“ des Düsseldorfer Schauspielhauses, Thomas Melles „Ode“ des Schauspiels Köln und Sivan Ben Yishais „Die Tonight, Live Forever oder Das Prinzip Nosferatu“ des Staatstheaters Nürnberg ins Rennen. Am 07. und 08.05. steht dann das Gastland Spanien im Fokus: Die Lesungen des internationalen AutorInnenwettbewerbs sind für den 07.05. geplant; dazu gibt’s die Gastspiele „Die Erklärungen“ von Los Bárbaros und „Fragen ans Universum“ von José M. Mora sowie „Birdie“ von Agrupacíon Señor Serrano und „Othello“ des Teatro Nacional São João & Voadora in Heidelberg zu sehen. Wie aus Zeiten vor Corona gewohnt, ergänzen zudem hochrangige Uraufführungen aus dem deutschsprachigen Raum als Gastspiele das Programm in Heidelberg, nahezu täglich ist hier (mindestens) ein neues Stück zu sehen!

29.04.-08.05., Theater Heidelberg, www.heidelberger-stueckemarkt.de

 

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