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Bühne

Heidelberger Stückemarkt

Neuer geht Theater kaum: Beim Heidelberger Stückemarkt, dem Festival für neue deutschsprachige Dramatik, stehen zeitgenössische, noch nicht aufgeführte Theaterstücke und brandaktuelle Inszenierungen im Fokus. Für die neuen AutorInnen ist natürlich der Autorenwettbewerb ein besonderer Ansporn; hier wurden aus 92 eingereichten Theaterstücken sechs für die Endrunde ausgewählt. Vorgestellt werden am ersten Wettbewerbstag „Kluge Gefühle“ von Maryam Zaree, „Schlaraffzahnland“ von Nicole Kanter und „Wiegenlied für Baran“ von Joël László, am zweiten Tag „Eine Post-Sowjetische Dramolett-Trilogie“ von Marjana Gaponenko, „Anfall und Ente“ von Sigrid Behrens sowie „Nord West 59“ von Lorenz Langenegger (29./30.04., 13 Uhr); die Beiträge aus dem Gastland – „Lora – Und es interessiert mich nicht mehr, wie es dir geht“, „Das Nordlicht“ und die „Öko-Ballade“ – geben im Mai Einblicke in das aktuelle dramaturgische Schaffen und die realen Gegebenheiten in der Ukraine. Auch Jungendtheaterstücke sind zu sehen, und die Reihe „Nachgespielt“ wirft einen zweiten Blick auf bereits uraufgeführte Stücke. Nominiert für den NachSpielPreis ist beispielsweise Benjamin Lauterbachs Komödie „Der Chinese“ (So, 30.04., 18.30 Uhr), ein grotesk-witziges Zukunftsszenario einer scheinbar perfekten Musterfamilie im Musterländle Schweiz, deren Öko-Idyll jäh gestört wird durch einen chinesischen Gast, der mit Plastikspielzeug den Familienfrieden und den gesamten Wohlfahrtsstaat in Gefahr zu bringen droht! Eröffnet wird der 34. Heidelberger Stückemarkt mit der Zweitaufführung von Maria Milisavljevics „Beben“, einem Theatertext, in dem in mehreren Erzählsträngen virtuelle und reale Gewalt zusehends ineinanderfließen und echte Kriegserfahrungen kollidieren mit virtuellem Kriegsgeräusch (Fr, 28.04., 20 Uhr). Und natürlich ist das Festival auch ein Ort der Begegnung und Diskussion: Nach jeder Vorstellung im großen Haus stehen Autoren, Dramaturgen, Regisseure und Schauspieler Rede und Antwort, für Diskussionen und späte Drinks wird die Tanzprobebühne wieder umgewandelt in den Festivaltreffpunkt nach Vorstellungsende, beim Theaterlunch am 07.05. kann man mehr über das Theater in der postrevolutionären Ukraine erfahren und bei den Stückemarkt-Partys am Wochenende (29.04. und 05.05.) wird, denn auch das gehört zum Theater, einfach nur ausgelassen getanzt und gefeiert.

28.04.-07.05., Theater Heidelberg,
www.theaterheidelberg.de

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