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Bühne

Schlossfestspiele Heidelberg: Der Froschkönig, Das Wirtshaus im Spessart, Kiss me, Kate & Glückliche Zeiten

16.06.-04.08., Schloss Heidelberg, www.heidelberger-schlossfestspiele.de

Endlich herrscht auf dem Heidelberger Schloss mal wieder ein echter König! Zugegeben, er tritt anfangs nicht wirklich königshaft auf, sondern grün und glitschig – der Froschkönig ist’s, der als Kinderstück bei den diesjährigen Schlossfestspielen über die Bühne hüpft und verspricht, der traurigen Prinzessin ihre goldene Kugel aus dem Brunnen zu fischen, in den sie hineingefallen ist, wenn die Holde ihn nur lieb hat und mit aufs Schloss nimmt. Thomas Freyer hat das Märchen der Gebrüder Grimm für die Bühne bearbeitet. Er zeichnet behutsam heutige Figuren und behält in seinem Stück für Kinder ab sechs dennoch das Märchenhafte der Geschichte bei. Für ihre erste Freilicht-Inszenierung nutzt die neue Leiterin des Jungen Theaters, Natascha Kalmbach, die Musik der Band „Deep Schrott“. Für Kindergruppen bietet das Service Center im Anschluss an die Froschkönig-Vorstellungen eine themenbezogene Schlossführung an (Premiere: Di, 20.06., 10 Uhr, auch: 21./22./23./26./28./29.06., 10 Uhr, So, 25.06., 15 und 17 Uhr, Di, 27.06., 9.30 Uhr, Englischer Bau).

„Glückliche Zeiten“ verheißt Alan Ayckbourns so betitelte Komödie auf jeden Fall für die Dauer einer Aufführung, denn es ist doch immer wieder vergnüglich, irrwitzige familiäre Katastrophen zu verfolgen, wenn man nicht selbst betroffen ist! Und glückliche Zeiten hat sie erlebt, die Familie Stratton, die sich zum Geburtstag der Mutter im Restaurant trifft: Sohn Glyn, der ältere, startet gerade einen Neuanfang seiner brüchigen Ehe mit Stephanie, Sohn Adam, der jüngere, präsentiert erstmals seine nicht standesgemäße Freundin Maureen. So weit, so gut, so schlicht. Dann aber dreht Großbritanniens populärster Gegenwartsdramatiker an der Uhr und sprengt alle Chronologien: Die Eltern bleiben noch, die Söhne samt Gspusi gehen – an jeweils einen anderen Tisch. Dort schaut der ältere zwei Jahre in die – tragische – Zukunft, der jüngere zwei Monate in die Vergangenheit. Und am Ende des Abends steht dessen Anfang, doch das Wissen um das, was war und was sein wird, verändert den Blick auf die sechs Personen, die alle ihr persönliches Glück suchen, aber nicht erkennen, wenn sie ihm nah sind (Premiere: Sa, 17.06., auch: 18./21./22./25./27./28.06., 20.30 Uhr, Dicker Turm).

Weit in die Vergangenheit geht Wilhelm Hauffs Erzählung vom „Wirtshaus im Spessart“, zurück in jene Zeiten, als Räuber den Wald unsicher machten. Ausgerechnet ins Hauptquartier einer solchen Räuberbande stolpern zwei junge Burschen, und waghalsige Abenteuer müssen sie dort bestehen – nicht bloß, um ihr eigenes Leben zu retten, sondern auch zur Rettung der geheimnisvollen Gräfin, die von den Räubern entführt worden ist. Dabei wird mit allen Waffen gekämpft, sogar mit jenen einer Frau! George Isherwoods Interpretation verbindet Hauffs Vorlage wirkungsvoll mit den Märchen, die darin erzählt werden, und schafft damit eine herrliche Komödie (Premiere: Do, 29.06., 20.30 Uhr, Schlosshof).

Im Juli feiert dann das Schlossfestspiele-Musical Wiederaufnahme-Premiere: „Kiss me, Kate“ greift auf Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ zurück, würzt das 400 Jahre alte Schauspiel mit Texten von Cole Porter und rasanter Musik, bis im Stück Theaterspiel und Wirklichkeit vollends durcheinanderwirbeln und auch die Zuschauer mitgerissen werden im humorvollen Kampf der Gangster und Geschlechter! Noch mehr Musik bringen die Konzerte in den Schlosshof: Zum Auftakt singen die Sopranistin Hye-Sung Na und der Tenor Jesus Garcia, als Alfredo in „La Traviata“ in Heidelberg gefeiert, Highlights aus dem italienischen Opernrepertoire, zusammengefasst unter dem schwungvollen Titel „Avanti Italia!“ (Fr, 16.06., Sa, 24.06., 20.30 Uhr, Schlosshof), und zur Schlossbeleuchtung im Juli wird Generalmusikdirektor Elias Grandy ein musikalisches Feuerwerk mit Musik von Tschaikowsky, Borodin und Saint-Saëns dirigieren (Sa, 08.07., 20.30 Uhr).

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