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Bühne

Spielzeitbeginn: Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Wer steht denn da auf der Pfalzbau-Bühne? Oder sollte man besser fragen: was? Die Kreatur hat spitze Hörner und zotteliges Fell, Klauen und Tatzen zum Fürchten und einen Blick, dass einem angst und bange werden kann. Vor allem, wenn man selbst eine klitzekleine wohlschmeckende Maus ist und darum insgesamt recht gefährlich lebt. Ganz klar: Das kann doch nur der Grüffelo sein! Gespielt vom Jungen Theater Bonn kommt der moderne Klassiker nach Ludwigshafen und lädt am 26.09. um 16 Uhr alle Mutigen ab drei Jahren dazu ein, die neue Spielzeit – endlich wieder live (…und hoffentlich darf das auch so bleiben!) – zu beginnen. Die erste Aufführung fürs erwachsene Publikum nutzt ebenfalls einen Rückgriff auf Kindheitserinnerungen: „The Return of Karl May“ des kosovarischen Autors Jeton Neziraj lässt Kara Ben Nemsi, der bei May unter anderem durchs wilde Kurdistan reitet, das heutige Deutschland erkunden. Er trifft auf Slavoj Žižek und Peter Handke, auf den Nationalsozialistischen Untergrund und andere illustre Figuren. Das heutige Europa beruft sich auf seine kulturellen und zivilisatorischen Werte und seine als heilig proklamierte Demokratie. Der arabische Held und seine Begleiter allerdings finden ein anderes Europa, eines, das noch immer in Stereotypen schwelgt, tief verwurzelt in rassistischen Denkstrukturen… Das „unterhaltsame Theaterstück für das deutsche Volk“ wird am 29.09. um 20 Uhr in albanischer Sprache mit deutschen Übertiteln aufgeführt. Im Oktober eröffnet dann das Mexikanische Nationalballett die „Festspiele Ludwigshafen“ mit einer Ballett-Gala und Ausschnitten aus verschiedenen Choreografien des gefeierten Ensembles. Das Tanzprogramm der Festspiele Ludwigshafen wird wie schon im Vorjahr der international renommierte Choreograf Marco Goecke kuratieren: Mit der Kamea Dance Company kommt im November eine der bedeutendsten zeitgenössischen Tanzcompagnien Israels nach Ludwigshafen; ebenso vielschichtig zeigt sich der energiegeladene Tanzabend „Piazzolla Tango / En tus Ojos“ des Choreografen Luciano Padovani. Im Rahmen der Festspiele inszeniert Tilman Gersch Lessings „Nathan der Weise“ als Eigenproduktion der Pfalzbau Bühnen; Premiere ist am 22.Oktober. Mit ihren Gastspielen gestalten dazu bis Mitte Dezember auch Häuser wie das Residenztheater München, das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg und das Düsseldorfer Schauspielhaus das Festivalprogramm mit. Wer mehr dazu erfahren will: Am 14.09. wird ab 19.30 Uhr die Spielzeit 2021/2022 überblicksartig vorgestellt, es gibt Kostproben aus einzelnen Aufführungen und Antworten auf die Frage, wie sich das Theater in der nächsten Saison organisiert.

 

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