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Bühne

Winter in Schwetzingen

29.11.-09.02., Schloss Schwetzingen, www.theaterheidelberg. de

Ein großes Vorhaben neigt sich dem Ende zu: Der „Winter in Schwetzingen“ als Fest der barocken Musik widmet sich nun im siebten Jahr der „Scuola Napoletana“, einem Begriff, unter dem Komponisten des 18. Jahrhunderts zusammengefasst werden, die mit ihren Werken die Oper nachhaltig prägten. Alessandro Scarlatti ist einer der bekanntesten Namen und der Schöpfer eines frühen Meisterwerkes der Neapolitanischen Schule – sein „Marco Attilio Regolo“ von 1719 stand am Anfang der Reihe, die sich, an die chronologische Reihenfolge angelehnt, durch bedeutende Opernkompositionen der Zeit spielte. Zum Abschluss wird nun der Komponist Nicola Porpora beleuchtet, der zentrale Gesangspädagoge der Scuola Napoletana. Die Deutsche Erstaufführung seiner Oper „Mitridate“ eröffnete Ende November den „Winter in Schwetzingen“; bis in den Februar hinein folgen weitere Aufführungen über den König, der seinen eigenen Tod verkünden lässt, um seine Söhne zu prüfen. Was er dabei erfährt? Der eine möchte die Herrscherkrone für sich reklamieren, der andere ist der Verlobten des Vaters in Liebe verbunden. Die letzten Tage des Königs Mithridates VI. sind Gegenstand zahlreicher Opern, von denen Mozarts Vertonung die bekannteste ist; Nicola Porpora widmete sich jedoch schon einige Jahrzehnte vorher diesem Stoff und schuf gleich zwei Fassungen: eine für Rom (1730) und eine für London (1736), mit der er Georg Friedrich Händel direkte Konkurrenz machte und die nun auch im Schwetzinger Rokokotheater in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln auf die Bühne kommt (08.12., 19.30 Uhr, 10.12., 15 Uhr, 16., 19., 28.12., je 19.30 Uhr, Werkeinführungen jeweils 30 Minuten vor der Vorstellung, weitere Termine s. Kalender oder www.theaterheidelberg.de). Die Titelrolle wird von Star-Counter David DQ Lee gesungen, die Musikalische Leitung hat Felice Venanzoni, es spielt das Philharmonische Orchester Heidelberg. Wer sich nachträglich quasi im Zeitraffer durch alle vergangenen Teile des Zyklus durchhören möchte, bekommt beim Galakonzert „Alto Giove“ die Höhepunkte der „Winter“-Ausgaben Nummer 1-6 mit der Lautten Compagney Berlin, dem Countertenor Antonio Giovannini und der Koloratursopranistin Yasmin Özkan noch einmal präsentiert (01.12.); dazu pflegen auch zahlreiche Konzerte musikalisch die Zeit des Barock. Die beiden Weihnachtskonzerte des Philharmonischen Barock Orchester Heidelberg im Rokokotheater am 14. und 17.12. räumen Georg Philipp Telemann einen Ehrenplatz neben Bach, Vivaldi und Zeitgenossen ein; das 2. Bachchorkonzert stimmt mit dem Weihnachtsoratorium aufs Fest ein (23.12., 19 Uhr, Peterskirche, Heidelberg); Heinrich Ignaz Biber, die Geigerlegende aus dem 17. Jahrhundert, trifft auf den Tangogott Astor Piazzolla (29.12., 19.30 Uhr); Benedetto Marcellos Psalmenvertonungen erklingen im neuen Jahr (14.01.), und das Preisträgerkonzert der Austria Barock Akademie am 27.01. in der Schlosskapelle macht deutlich, dass man sich um die Zukunft keine Sorgen zu machen braucht: Hier werden junge SängerInnen und InstrumentalistInnen ausgebildet, die in Schwetzingen ein Podium für ihre internationale Karriere bekommen – man hört sich eventuell bei einer der kommenden Auflagen des „Winters in Schwetzingen“ wieder! 

 

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