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Theater Heidelberg: Die Spielclubs

Dass in einem Theater Theater gespielt wird, ist allen klar. Nicht jeder aber weiß, dass zum Beispiel das Theater Heidelberg nicht nur fürs Publikum offen ist, das dann die Stücke auf der Bühne anschaut, sondern dass man dort auch selbst aktiv werden kann. Die sogenannten Spielclubs richten sich vor allem, aber nicht ausschließlich, an Kinder und Jugendliche, die gerne mal selbst Theater spielen wollen – mitsamt dem Abenteuer einer Aufführung gegen Ende der Spielzeit! Ansprechpartnerin für die Spielclubs ist die Theaterpädagogin Constanze Wohninsland, die uns im Interview Einblicke in ihre Arbeit gab.

Delta im Quadrat: Was sind die Spielclubs überhaupt? Stellen Sie uns doch bitte zuerst einmal das Konzept vor!

Constanze Wohninsland: Die Spielclubs arbeiten über den Zeitraum einer Spielzeit hinweg gemeinsam an einer eigenen Produktion. Dabei stehen vor allem das Ausprobieren, das gemeinsame Erleben und Scheitern sowie das Lernen gezielter Schauspielpraktiken im Vordergrund.


DiQ: Welche verschiedenen Clubs gibt es?

CW: Insgesamt gibt es sechs verschiedene Clubs. Diese sind vor allem nach Alter gestaffelt, so dass jede Zielgruppe ihrem Entwicklungsstand gemäß arbeiten kann. Außerdem gibt es einen eigenen Club für Studierende und einen Club der Generationen. Spezielle Schwerpunkte haben die Clubs nicht, jedoch bringt jeder Clubleiter und jede Clubleiterin seine bzw. ihre eigenen Kompetenzen, beispielsweise den Tanz, mit in die Clubarbeit.

DiQ: Werden vorgegebene Stücke einstudiert oder entwickeln die Kinder und Jugendlichen etwas von Grund auf Eigenes? Und wie sieht dann eine typische Probe aus?

CW: In erster Linie sind die Spielclubs dazu da, sich selbst auszuprobieren und gemeinsam kreative Prozesse zu durchleben. Dabei können die ClubleiterInnen sowohlausgehend von der Gruppe eine Eigenproduktion entwerfen oder aber basierend auf einer Stückvorlage arbeiten. Bei regelmäßigen Proben finden ClubleiterInnen undSpielerInnen heraus, welche Themen und Formen sie interessieren und in welche Richtung der Verlauf der Produktion gehen soll. Das gemeinsame Arbeiten zwischen Leitung und Gruppe steht bei den Proben im Vordergrund!

DiQ: Geht es vor allem ums Theaterspielen oder erarbeiten die Teilnehmer auch das gesamte Drumherum – Regie, Choreografie, Bühnenbild, Kostümeund all die vielen Kleinigkeiten im Hintergrund, die ein „richtiges Stück“ so braucht?

CW: Das liegt zunächst bei der Entscheidung der Clubleitung. Jeder und jede arbeitet auf seine Weise und legt selbst fest, in welchen Teilen die Gruppe mitentscheidet. Während den Proben finden oft Gruppenarbeiten statt, in denen Kleingruppen selbst Szenen erarbeiten, die sie dann präsentieren. Dabei nehmen durchaus einzelneTeilnehmerInnen mal das „Regiezepter“ in die Hand. Der Schwerpunkt der vermittelnden und künstlerischen Arbeit kann also durchaus unterschiedlich gesetzt werden.

DiQ: Wissen Sie, ob aus dem einen oder anderen Spielclub-Teilnehmer später sogar ein Berufs-Schauspieler geworden ist?

CW: Nein, das wissen wir nicht, aber darum geht es uns auch nicht. Wir wollen keine Nachwuchs-Schauspieler ausbilden, sondern Kinder und Jugendliche zum kreativen Arbeiten hinführen und bei einem künstlerischen Prozess begleiten.

DiQ: Was müssen diejenigen, die mitmachen wollen, noch wissen? Kann man jetzt noch aktiv einsteigen?

CW: Lust aufs Ausprobieren, Mut zum Scheitern, Neues wagen und gemeinsam wachsen – ein bisschen was von alledem reicht schon, um die Spielclubs so wertvoll zu machen, wie sie sind! Die Schnupperphase ist schon vorbei, aber wer dennoch Lust hat, kann einfach mal anfragen.

Info: www.theaterheidelberg.de,
E-Mail: constanze.wohninsland@heidelberg.de

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