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Club & Pop

Enjoy Jazz: Ilhan Ersahins Istanbul Sessions

Mi, 08.11., Alte Feuerwache, Mannheim

Ein Musikfestival findet nicht im luftleeren Raum statt. Wenn das Festivalprogramm informiert und engagiert kuratiert wird, bietet sich dem Publikum die Chance, frühzeitig musikalische Entdeckungen oder gar aktuelle Entwicklungen präsentiert zu bekommen. Im Idealfall manifestiert sich über die Jahre im Programm eines Festivals auch eine gesellschaftspolitische Haltung bzw. eine Handschrift, zum Beispiel ein Vertrauen auf eine Kultur des Dialogs und der gegenseitigen Wertschätzung. Das gilt in guten Zeiten, in Zeiten des Aufbruchs, aber insbesondere auch in politisch schwierigen Zeiten. Als der in New York lebende, in Schweden geborene und aus der Türkei stammende Saxofonist Ilhan Ersahin 2011 erstmals sein Projekt „Istanbul Sessions“ im Rahmen von Enjoy Jazz vorstellte, konnte man im Programmheft von der vibrierenden Metropole am Bosporus lesen, wo fortwährend interkulturell „Neues“ entstehe. Als Ersahin 2016 als Special Guest der libanesischen Band „Mashrou’ Leila“ das Festival eröffnete, war an dieser Stelle vom Arabischen Frühling, von selbstbestimmter Sexualität, religiöser Freiheit und politischem Aufbegehren, dem Recht auf Party und Eigensinn zu lesen. Heute hat sich unser Blick auf die Metropole am Bosporus entschieden verändert und es muss um Freiheit und Toleranz gefürchtet werden. Mit welcher künstlerischen Antwort wird Ilhan Ersahins Istanbul Sessions dieser Entwicklung begegnen? 

 

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