
Club & Pop
Kurzurlaub vom Wahnsinn: Götz Widman singt „Party Time“
Ein Mann, eine Gitarre, ein Mikrofon. Das ist alles, was Götz Widmann braucht, um sein
Publikum einen Abend lang das Drumherum komplett vergessen zu lassen. Sein Konzert ist ein musikalischer Kurzurlaub vom allgemeinen Wahnsinn – ein paar Stunden höhnisches, lautes oder unbeschwertes Lachen gegen die ganzen unsympathischen Energien um uns herum. Eher mit emporgehobenem Mittelfinger statt Zeigefinger analysiert Götz Widmann in seinen Songs auf seine typisch respektlos-humorvolle Weise nahezu alles von den ganz kleinen Wundern des Alltags bis zum Sexleben von Galaxien. Das einzige Blatt, das er dabei vielleicht vor den Mund nimmt, ist das Jointpaper kurz vorm Zukleben. Götz Widmann ist teilweise schockierend ehrlich, aber bei aller augenzwinkernden Bosheit durchzieht seine Lieder eine radikale Menschenliebe, ein niemals müde werdender Aufruf zum eigenständigen Denken, eine tiefe Verneigung vor dem Recht des Individuums zur Gegenwehr gegen Verdummung, Hass und Tyrannei.