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Leben im Delta

Auf zur Parkinsel! Das 13. Festival des deutschen Films

30.08.-17.09., Parkinsel, Ludwigshafen

Filmreif ist die Kulisse des Festivals: Ludwigshafens Parkinsel ist von Ende August bis Mitte September der Schauplatz für den deutschen Film. Hier kommen die Kinofreunde in ganz entspannter Atmosphäre zusammen, pflegen die Vorfreude auf den nächsten Film im Programm oder diskutieren den gerade gesehenen. Und wer ganz nah dran sein will, bekommt bei den Preisverleihungen Einblicke in die Szene geboten. Der Preis für Schauspielkunst geht am 31.08. an Martina Gedeck und am 09.09. an Matthias Brandt, den Drehbuchpreis erhält Markus Busch für „Am Abend aller Tage“ (13.09.), immer folgen anschließend Film und Bühnengespräch. Für den Publikumspreis muss naturgemäß das Festivalende abgewartet werden; dieser und der Filmkunstpreis 2017 werden am 16.09. beim großen Finale mit Empfang verliehen und tags darauf noch einmal im Festivalkino 2 gezeigt. Ansonsten ist das Angebot breit aufgefächert, wobei acht Labels – stilbewusst, gefühlvoll, gnadenlos witzig, luftig leicht, tragisch schön, kriminell gut, jugendlich frei (von und für junge Erwachsene) und aufschlussreich, sprich: mit einem brisanten Inhalt – Anhaltspunkte über den Inhalt geben sollen. Solche Schubladen sind natürlich sehr viel kleiner als die vielgestaltige Wirklichkeit, aber sie zeigen immerhin grob, in welche Richtung (oder Richtungen, denn viele Filme belegen auch mindestens zwei Schubladen!) der Film so geht. Da gibt es Filme mit Anleihen an die Schriftstellerei, so wie „Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte.“ oder Volker Schlöndorffs „Rückkehr nach Montauk“. Man hört und sieht Musikalisches wie „Silly – Frei von Angst“, ein Film über die Band aus der DDR, der auf dem Festival seine Premiere feiern wird – und wenn’s klappt, sind Anna Loos und Band auch zu Gast! Viele deutsche Filme der Gegenwart blicken in die Vergangenheit, thematisieren das Dritte Reich (z.B. „Die Blumen von gestern“, „Es war einmal in Deutschland“, „Die Freibadclique“ oder „Hitlers Hollywood“ über die UFA) oder greifen auf DDR-Geschichte zurück („Tod im Internat“, „Sanft schläft der Tod“...), andere nehmen ferne Länder ins Visier („Life – Saaraba – Illegal“, „Helle Nächte“ oder „Gaza Surf Club“). Natürlich geht’s nicht ohne Krimis wie den ersten Schwarzwald-Tatort „Goldbach“ oder den nach dem Kommissar selbst benannten letzten Fall von „Kopper“, den bizarr-witzigen „Muddi und Vaddi sind back in Town“-Tatort „Der Wüste Gobi“, mit dem Weimar Münster echte Konkurrenz macht, oder den „Stau“ aus Stuttgart, aber auch Ermittelndes und Spurensuchendes abseits der Sonntagabend-Fernseh-Reihe wird gezeigt. Die „Spätschicht“ beginnt dabei um halb elf, wahlweise open air oder im Kinozelt für sehr bezahlbare sechs Euro. Hier auf dem Programm: Raum für Assoziationen lassende Ein-Wort-Titel wie „Therapie“, „Millennials“ und „Luft“ sowie Namen, die schon beim Aussprechen einen Film im Kopf abspielen lassen, so wie „Einsamkeit und Sex und Mitleid“, „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ oder „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ – welche inneren Filme die jeweiligen Regisseure dazu auf die tatsächliche Leinwand bringen, zeigt der cineastische Tagesausklang. An den Kino-Nachwuchs ist natürlich auch gedacht: Für zwei Euro fünfzig gibt’s je nach Geschmack das doppelte Lottchen oder den einfachen Findus, „Amelie rennt“, ein Junge findet seinen Vater „Auf Augenhöhe“, die „Königin von Niendorf“ erlebt einen spannenden Sommer, die Lebensspanne der Eintagsfliege in Martin Baltscheits Fabel hingegen ist „Nur ein Tag“... Das gesamte Programm mit allen Filmen, Zeiten und Terminen gibt’s im Internet unter www.fflu.de oder im ausführlichen Programmheft.


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