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Leben im Delta

Ausflugsziele spezial

Mit dem Gravelbike durchs „Land der 1000 Hügel“

Das Fahrgefühl und die Spritzigkeit eines Rennrads, aber dabei auch ordentliche Geländetauglichkeit – mit dem Gravelbike hat die Fahrradwelt einen neuen Allrounder dazugewonnen. Und der ist geradezu perfekt, um die abwechslungsreichen Landschaften zwischen Mannheim, Karlsruhe und Heilbronn zu erkunden! Die liebevoll „Land der 1000 Hügel“ genannte Region Kraichgau-Stromberg lockt Radlerinnen und Radler mit sechs neuen Gravelbike-Rundtouren über Schotter, Feldwege und Asphalt, durch Streuobstwiesen, Flusstäler, Wälder und Weinberge. Die erste des Sextetts ist eine ideale Tour für Einsteiger: Mit geringen Steigungen führt sie über knapp 30 Kilometer vom Bahnhof Mühlacker über Illingen und zurück zu Fachwerkdörfern, Wiesentälern und den Eppinger Linien, historischen Verteidigungsanlagen aus dem 17. Jahrhundert. Die zweite Tour ist minimal länger, startet in Vaihingen an der Enz und bietet die besten Ausblicke über Wald- und Weinlandschaften. Dann steigert sich der Schwierigkeitsgrad: Tour 3 als „Schlossberg-Tour“ um Zaisersweiher verlangt rund 500 zu überwindende Höhenmeter, Tour 4 ab Eppingen und Tour 5, die „Baiselsberg-Tour“, knacken die 40 Kilometer, und die letzte Route führt einmal quer durch den Naturpark – als einzige ist diese nicht als Rundkurs angelegt, sondern startet bei Heilbronn und endet in Mühlacker. Dazwischen 50 Kilometer Stromberg-Heuchelberg, Hügel rauf und Hügel runter. Schattige Waldpartien, sonnige Täler, charmante Weindörfer und kurz vor Schluss das UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn! Alle sechs Gravel-Touren samt Streckenverlauf finden sich auf www.kraichgau-stromberg.de – und hier wird im Übrigen ebenso fündig, wer nicht so viel Strecke machen will. Denn auch ohne Gravelbike lohnt sich ein Ausflug ins Land der 1000 Hügel. Schlösser-Tour, Besen-Tour, Tour de Spargel oder eine Etappe auf dem Badischen bzw. dem Württemberger Weinradweg? Routen und Tipps sind online zusammengetragen und machen Lust darauf, im Freien unterwegs zu sein!

 

Geschichte im Wandel(n) – Storytelling in Schwetzingen

Bequemer lässt sich Stadt- und Kulturgeschichte wohl kaum entdecken: In Schwetzingen laden mittlerweile 28 individuell gestaltete Motivbänke zum Verweilen ein, jede für sich eine Erinnerung an eine berühmte Persönlichkeit oder ein besonderes Ereignis. Begonnen hat das Projekt 2016, im Jubiläumsjahr der Stadt, an dem sich die Ersterwähnung Schwetzingens im Lorscher Codex zum 1250. Male jährte. Seitdem kommen Jahr für Jahr weitere historisch-informative Sitzgelegenheiten hinzu; die Bedeutung Schwetzingens als Brau-, Tabak- und Spargelstadt wird ebenso thematisiert wie Beiträge zur Archäologie, Musik- oder Mobilitätsgeschichte. 2021 nun hätte die Kurfürstin Elisabeth Auguste ihren 300. Geburtstag gefeiert – da ist eine solche Motivbank doch ein würdiges Geschenk! Auch zwei weitere hochadelige Damen, die mit der Geschichte Schwetzingens verbunden sind, wurden mit je einer Motivbank bedacht: Prinzessin Elisabeth Charlotte, auch bekannt als „Liselotte von der Pfalz“, die von Heidelberg aus gerne Schloss Schwetzingen besuchte, sowie Stéphanie de Beauharnais, Großherzogin von Baden, auch sie eine regelmäßige Besucherin in der Schwetzinger Sommerresidenz.

Der große Erfolg dieses „Storytelling-Projekts“ hat dazu geführt, weitere Angebote zu historischen Themen im öffentlichen Raum zu etablieren. Da wäre zunächst die „Schwetzinger Zeitreise“ in der Bahnhofanlage zu nennen: 28 Bild- und Texttafeln bilden ein begehbares Buch durch die Jahrhunderte. Beginnend im Neolithikum und endend zu Anfang des 20. Jahrhunderts erzählen historische Persönlichkeiten markante Etappen der lokalen Historie – in Anlehnung daran, dass Menschen zu jeder Zeit Geschicke lenken, historische Wendepunkte oder Meilensteine setzen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die „Galerie Gleis 1“ in der Bahnhofunterführung. Mittels farbiger Reproduktionen von Gemälden, Fotografien oder Druckgrafiken werden in Schwetzingen heimische oder eng mit der Stadt verbundene Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts vorgestellt. Nur wenige Schritte weiter setzt der Industrielehrpfad den Fokus auf den industriellen Aufbruch der Stadt im 19. Jahrhundert. Seine Tafeln vermitteln Wissenswertes über ortsansässige Traditionsunternehmen wie Weldebräu, die Konservenfabrik Bassermann, die Zigarrenfabrik August Neuhaus oder die Pfaudler Werke.

Zurück in die Innenstadt: Auf den „Weg der Hofmusik“, der auf den zentralen Schlossplatz führt, folgt die „HörBar“ – beides wurde installiert, um Geschichte und Kultur im öffentlichen Raum erlebbar zu machen. Die Infostation lässt die Festivalstadt Schwetzingen und deren besondere Musikgeschichte klangvoll nacherleben. Texttafeln, zugleich die Rückenlehnen einer zentralen Bank, berichten über die Musiker und Komponisten der berühmten Hofkapelle des Kurfürsten Carl Theodor; über QR-Codes können Einspielungen von Kompositionen der sogenannten Mannheimer Schule abgerufen werden. Fünf weitere Stelen sind dem Besuch der Familie Mozart in Schwetzingen und den heutigen Festivals klassischer Musik gewidmet. Und gerade jetzt Hauptsaison hat das Thema des „Spargellehrpfads“: Entlang der Spargelfelder informieren 15 Tafeln über die Spargelmetropole und das königliche Gemüse – von der Frage, „Wie der Spargel nach Schwetzingen kam“ über die Kultur der Spargelpflanze und die einzelnen familienbetriebenen Höfe bis hin zu Traditionsveranstaltungen rund um die Stange.

www.schwetzingen.de

 

 

BurgenREICH Kraichgau – eine Karte für Entdecker

Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine ganz normale Landkarte: Auf der Vorderseite finden sich Ortschaften, Verbindungswege und allerlei Piktogramme im Gebiet zwischen Oberrhein und Neckar, die Rückseite hält Beispieltexte und Burgenbilder bereit. Doch der eigentliche Clou der BurgenREICH-Karte ist die Verbindung des Analogen mit dem Digitalen! Per App lassen sich die passenden Bilder und Filmbeiträge abspielen, außerdem steht hier ein E-Booklet zur Verfügung, das Rad- und Wandertouren im Detail mit Kurzbeschreibung, Länge, Dauer, Anspruch und Höhenprofil umfasst. Damit lassen sich die Burgruinen, Schlösser und Adelshäuser im Kraichgau auf ganz neue Weise erkunden, denn auch wenn viele der historischen Gebäude als Privatbesitz nicht allgemein besichtigt werden können, so säumen sie doch den Wegesrand bei Wanderungen und Radtouren und erzählen all jenen, die zuhören mögen, viele spannende Geschichten aus der Vergangenheit. Den Weg zu den oftmals verborgenen Kleinoden weist die Papierkarte oder das E-Book mit Tourenvorschlägen via Komoot: Momentan sind zehn Rad- und neun Wandertouren hinterlegt, von A wie Angelbachtal bis Z wie Zuzenhausen. „Mit diesem außergewöhnlichen Projekt zeigen wir die Geschichte und den Reichtum der Region in moderner und attraktiver Form“, beschreibt die Tourismusbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises Beate Otto das erfindungsreiche Format. Erhältlich ist die BurgenREICH-Karte über die Erlebnisregion Sinsheim (www.sinsheimer-erlebnisregion.de), die Touristikgemeinschaft Kraichgau-Stromberg (www.kraichgau-stromberg.de) und das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises (freizeit@rhein-neckar-kreis.de); die dazugehörigen Apps „Admented“ und „Komoot“ können im Google Play Store oder dem AppStore heruntergeladen werden.

 

 

Wandern im Rhein-Neckar-Kreis – Die 25 schönsten Touren:

Auwälder, sanfte Hügellandschaften und burgbewehrte Berge, dazu mit dem mäandernden Neckar und dem machtvoll-ruhig dahinfließenden Rhein zwei Flüsse, die dem Landkreis auch seinen Namen geben – der Rhein-Neckar-Kreis hat eine Vielfalt an Naturräumen zu bieten, die es zu entdecken lohnt. Hervorragend geht das zu Fuß, wie Dieter Buck weiß. Der Journalist, Fotograf und Wander-Autor ist in Baden-Württemberg zuhause und macht in seinem neu erschienenen Band „Wandern im Rhein-Neckar-Kreis“ 25 Tourenvorschläge für Spaziergänger, Wanderer und Naturentdecker. Jeder Naturraum ist hier mit seinen speziellen Besonderheiten vertreten; herrliche, aber nur mit etwas Anstrengung zu erklimmende Ausblicke über Neckar- und Rheinlandschaften finden sich ebenso im Repertoire wie bequeme Rundwege in der Ebene. Auch Fernwanderwege wie beispielsweise der Neckar- und Burgensteig, der Europäische Fernwanderweg E1 oder der Blütenwanderweg wurden bei der einen oder anderen Wanderrunde zwischen fünf und fünfzehn Kilometer Länge mit eingebunden. Und zu entdecken gibt es vielerlei! Die Oberrheinebene beherbergt zum Beispiel mit den Oftersheimer Sanddünen und ihrer ganz speziellen Flora und Fauna ein interessantes Relikt der letzten Eiszeit. Entlang der Bergstraße lassen sich Felsenmeere auf Geopark-Pfaden erkunden; Kontraste zwischen Stadt und Land hingegen prägen die Weinbergswanderung bei Heidelberg. Im Sommer geht sich’s auf zahlreichen angenehm schattigen Wegen durch den Odenwald, und wenn man weiß wo, dann tun sich immer wieder herrliche Fernblicke auf. Empfehlenswert ist hier vor allem für Familien mit Kindern der Sinnenpfad bei Neckargemünd! Das Neckartal wiederum verbindet Flusslandschaft mit Höhenvielfalt; von den schmucken Städtchen im Tal zu den Burgen auf dem Berg spannt sich das Panorama. Offene Weite und anregende Hügel bringt dann die Landschaft des Kraichgau mit sich, und auch Geschichtliches ist zu entdecken. Damit niemand auf Abwege gerät, umfasst das Buch detaillierte Karten und Wegbeschreibungen zu jeder Tour sowie GPS-Tracks zum Download; Tipps rund um die An- und Abreise auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Einkehrmöglichkeiten sowie Wissenswertem entlang der Strecke machen den Wanderführer zu einem hilfreichen Ideengeber und Wegbegleiter.

Erkundungen in Heidelberg

In Zeiten, wo Abstand und Frischluft immer noch Aspekte sind, die bei der Freizeitgestaltung beachtet werden wollen, gewinnt die Peripherie an Wert: Nicht nur die zu jeder Zeit belebte bis volle Altstadt und das Schloss Heidelberg gelten als besuchenswert, sondern auch rund um die Stadt findet sich einiges zu entdecken. Das Kloster Stift Neuburg beispielsweise, das ein kleines Stück neckaraufwärts hinter der Heidelberger Altstadt liegt. Bereits 1130 errichtet, hatte es eine wechselvolle Geschichte, bis es 1927 wieder zum Benediktinerkloster wurde. Die reizvolle Lage zwischen den Stadtteilen Neuenheim und Ziegelhausen inmitten von saftig grünen Wiesen macht das Kloster zu einem beliebten Ausflugsziel, an dem in handwerklicher Kleinproduktion Bierspezialitäten hergestellt werden und ein Gasthof mit Biergarten zum Verweilen einlädt. Sportliche Besucherinnen und Besucher können sich die Einkehr mit einer Wanderung über den Philosophenweg bis zum Kloster „verdienen“. Für Pflanzenbegeisterte ist ein Besuch des Botanischen Garten im Neuenheimer Feld ein Muss! Mit seiner Gründung im Jahr 1593 gehört der Botanische Garten Heidelberg zu den ältesten seiner Art: Bedeutende wissenschaftliche Arbeiten Heidelberger Botaniker sind untrennbar mit ihm verbunden und seine Forschungs- und Schutzsammlungen weltberühmt. Hinzu kommt ein Herbarium mit ebenfalls einzigartigen Belegen. Als Ort wissenschaftlicher Forschung und Lehre schützt der Botanische Garten vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten und bietet öffentliche Bildungsprogramme an, nicht zuletzt ist er aber auch ein Ort der Beschaulichkeit und Erholung. Die Bismarcksäule ist selbst vielen Heidelbergern nicht bekannt und mit ihrem besonderen Ausblick ein wahrer Insider-Tipp! Sie befindet sich am Südhang des Heiligenberges, oberhalb des Philosophenwegs, ist 15 Meter hoch und wurde 1903 zu Ehren des Reichskanzlers Otto von Bismarck eingeweiht. Der Turm lässt sich im Innern durch eine Steintreppe besteigen. Oben angekommen wird man mit einem Postkartenblick auf den berühmten Dreiklang von Fluss, Stadt und Berg belohnt! Noch weiter den Heiligenberg hinauf findet sich ganz unerwartet im Wald die Thingstätte, eine in den 1930er Jahren nach dem Vorbild antiker griechischer Theater errichtete und zunächst insbesondere für Propagandaveranstaltungen genutzte Freilichtbühne. Heute bieten die breiten Stufen der Besuchertribüne einen idealen Ort für eine erholsame Pause nach dem steilen Aufstieg. Nicht weit davon entfernt warten zudem die Ruinen des Michaelsklosters und des Stephansklosters darauf entdeckt zu werden.

 


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