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Leben im Delta

Bent Bar Heidelberg

Die Bent Bar (Leyergasse 2, www.bentbar.de) kann als Geheimtipp unter den von uns vorgestellten Bars gelten. Mitten in der Heidelberger Altstadt am Neckarmünzplatz verbirgt sich diese kleine Bar in schlichtem Design aus den 60ern und 70ern. Die Macher stehen hier noch selbst hinterm Tresen und sind verantwortlich für die äußerst innovative Prägung der Cocktailkarte.
Delta im Quadrat, Tim Fischer: Hallo Milan, vielen Dank, dass du dir heute Zeit für unser Interview genommen hast. Bitte stelle dich einmal kurz unseren Lesern vor!

Milan Walter Nesin: Ich bin Milan Walter Nesin, einer der beiden Betreiber der Bent Bar und des Frollein Bent, der kleinen Schwesterbar der Bent Bar.DiQ: Wann und wo hast du deine Liebe zur Bar denn entdeckt?
MWN: Das war 1995 im Joe Peña’s und der Julep’s American Bar in Augsburg und München.
DiQ: Wie und wann entstand dann die Bent Bar?

MWN: Wir betreiben die Bent Bar seit 2008. Auf der Suche nach einer geeigneten Location stießen wir auf die etwas kuriosen Räumlichkeiten einer ehemaligen Zwei-Zimmer-Wohnung im Herzen der Altstadt von Heidelberg, unweit der alten Brücke.
DiQ: Was ist für dich das Besondere an der Bent Bar und deiner Arbeit dort? Welche Philosophie steckt hinter deinen Drinks und Kreationen? Hast du einen eigenen Signature Drink?

MWN: Das Besondere daran, einen kleinen eigenen Betrieb zu führen, liegt in der Überschaubarkeit aller Prozesse. Wir können Probleme rasch beheben und Innovationenschnell realisieren. Ich durfte einige Jahre in großen Konzernen tätig sein, empfand es dort allerdings immer frustrierend, nur ein Rädchen im Getriebe zu sein. Ein echtes Wir-Gefühl lässt sich meiner Meinung nach nur in Kleinbetrieben realisieren. Unsere Vorstellung eines guten Drinks mit den Wünschen der Gäste in Einklang zu bringenzieht sich als Credo durch die Jahre. Es ist eine Sache, an der Cocktail-Avantgarde teilzuhaben – als Profi gilt es aber, seine Gäste (und um die geht es schlussendlich)auf ihrem Geschmackslevel abzuholen. Daher propagieren wir auch keinen Signature Drink, sondern versuchen uns im Gespräch auf den Gast einzustellen. Vielleicht alstypischer Drink unseres Repertoires sei aktuell der „Zoidberg“ erwähnt mit Sake, Duke Gin, frischem Ingwer, Limette und Eiweiß.

DiQ: Was macht für dich einen guten Cocktail aus?

MWN: Die Reduktion auf das Wesentliche, frische Zutaten und Aufmerksamkeit bei der Zubereitung.
DiQ: Welche winterlichen Drinks erwarten aktuell deine Gäste?
MWN: Dunkle Spirituosen haben generell einen wärmeren Charakter und passen zum Winter. In kalten Monaten empfehle ich gerne den „Nightflight“, eine Daiquiri-Variation,malzig und karamellig mit Brugal extra viejo Rum, Ahornsirup und frischer Zitrone.
DiQ: Was war das Verrückteste, das jemand bei dir bestellt hat?
MWN: Nach all den Jahren schreckt einen keine Bestellung mehr. Es gab sogar Gäste die Jahrgangschampagner mit Red Bull tranken... In der Bent Bar habe wir zum Glückein gut informiertes Publikum, das entweder weiß, was es will, oder mit entsprechender Zurückhaltung bestellt. Im Übrigen immer ein guter Rat, wenn man sich wenigerauskennt: sich dazu zu bekennen und direkt zu fragen. Das honoriert ein guter Barmann immer mit einer Empfehlung!


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