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Leben im Delta

Das Thema „Sportverletzungen“ in den Körperwelten Heidelberg

Altes Hallenbad, Heidelberg,  www.koerperwelten.de

Selbst Menschen, die sich nicht für Fußball interessieren, kommen während der WM nicht an den sportlichen und durchtrainierten Fußballspielern vorbei. Was die Zuschauer jedoch nicht zu sehen bekommen, ist die harte Arbeit, die die Fußballprofis täglich verrichten. Auch abseits des Spielfelds müssen sie an ihren Körpern arbeiten, um sicherzustellen, dass sie der Belastung standhalten. Trotz all der Vorsichtmaßnahmen bleibt eines jedoch oft unvermeidbar: Sportverletzungen. Ärgernisse, die einen Hobbysportler trübsinnig stimmen, bedeuten für die Profisportler oft noch härteres (Regenerations-)Training und gegebenenfalls eine OP. Verblüffend ist die kurze Zeitspanne, nach der ein Marco Reus oder ein Manuel Neuer nach einem Bruch oder einem Muskelfaserriss wieder auf dem Platz stehen kann. Beschäftigt man sich näher mit Verletzungen, wird klar, von wie vielen unterschiedlichen Faktoren sportliche Betätigung abhängig ist. Im Heidelberger Alten Hallenbad gewährt die Körperwelten-Ausstellung besondere Einblicke unter die Haut, die das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken und Knochen deutlich machen. Sportliche Bewegungsabläufe können durch diese faszinierenden Ausstellungsobjekte bewusst gemacht werden. Die Ausstellung zielt jedoch nicht nur auf ein besseres Verständnis der sportlichen Bewegungsabläufe ab, sondern will auch das Bewusstsein für den eigenen Körper stärken und dessen Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen. 

Dennoch kommt es trotz eingehender Studien der Belastungsgrenze des menschlichen Körpers immer wieder zu Sportverletzungen, sowohl im Profi- als auch im Freizeitsport. Zwar ist ein durchtrainierter Körper weniger anfällig für orthopädische Probleme; dennoch verletzen sich jährlich bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschland beim Sport. Ein medizinischer Experte auf diesem Gebiet ist Dr. med. Nikolaus A. Streich, dessen Spezialgebiet die Sport-Orthopädie ist. Zusammen mit seinen Kollegen aus dem Team der Sportopädie Heidelberg kümmern sie sich um verschiedene Leistungs- und Berufssportler wie zum Beispiel die Rhein Neckar Löwen, MLP Baskets oder auch den SV Sandhausen. Streich erläutert, dass gerade Muskelverletzungen recht gut vermieden werden können, da Zerrungen häufig auf eine nicht ausreichend erwärmte Muskulatur oder eine übermäßige Belastung zurückzuführen sind. Ein Bänderriss am Sprunggelenk hingegen ist eine Verletzung für Pechvögel: Durch Umknicken oder einen Tritt können Bänder überdehnt werden und im Extremfall reißen. Unangenehm und sehr schmerzhaft ist auch der Achillessehnenriss, der sich sogar laut bemerkbar macht: Wenn die stärkste Sehne im Körper reißt, ist ein peitschenhiebähnlicher Knall zu hören. Besonders bei Handballern und Volleyballern kann es häufig zu Verstauchungen der Hand kommen, wenn die Gelenkflächen aufgrund der Krafteinwirkung (beispielsweise durch einen unglücklich aufkommenden Ball) für kurze Zeit aus ihrer normalen Position gehebelt werden. 

Viele Sportverletzungen werden durch übermäßige Belastung hervorgerufen. Beispiele dafür sind der Tennisellenbogen oder ein Ermüdungsbruch des Schienbeins. Beim Tennisellenbogen sind die Muskeln, die die Hand mit dem Ellenbogenknochen verbinden, derart überlastet, dass sich kleine Risse in den Sehnen bilden. Folge davon ist ein geschwollener Ellenbogen, der bei jeder Bewegung schmerzt. Beim Ermüdungsbruch sind nicht die Muskeln, sondern die Knochen überlastet, wodurch ebenfalls mikroskopisch kleine Risse entstehen. Wird der ermüdete Knochen nicht geschont, brechen die Risse des Knochens und der Körperteil kann nicht mehr schmerzfrei belastet werden. Typische Fußballverletzungen sind außerdem Kreuzbandrisse, die bei einem Verdrehen des Knies auftreten und bei Profis mit Bändertransplantaten operiert werden, oder Meniskusrisse, bei denen das Knie ebenfalls durch abrupte Stopps und Drehbewegungen in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Körperwelten-Ausstellung bietet eine besondere Perspektive auf unseren Körper und besonders auf die Auswirkungen von Überbelastungen, Verschleiß oder einer ungesunden Lebensweise. In einer direkten Gegenüberstellung können unter anderem verletzte und gesunde Gelenke miteinander verglichen werden, wodurch jeder Besucher, ob sportlich aktiv oder nicht, erfährt, wie er sich möglichst lange fit und gesund halten kann. 

 


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