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Leben im Delta

Die Mannheimer Abendakademie setzt auf die „Kraft der Vernetzung“

„Kraft der Vernetzung“ – so heißt das neue Programm der Mannheimer Abendakademie, das Anfang September erscheinen wird. Es umfasst Kurse, die von September bis März an der Volkhochschule angeboten werden. Gleichzeitig ist das Magazin aber viel mehr als nur ein reines Programmheft: Die Mannheimer Abendakademie setzt damit auch zukunftsrelevante Themen und Schwerpunkte. Susanne Deß ist seit August 2017 Geschäftsführerin der Mannheimer Abendakademie. Ihr ist es wichtig, Akzente zu setzen und Kooperationen zu vertiefen.

 

 

Delta im Quadrat: Frau Deß, bleiben wir zunächst beim Titel Ihres neuen Magazins: Die Kraft der Vernetzung – was ist da Ihre Botschaft für die kommenden Monate?

SD: Wir hatten mit dem Sommermagazin „Zwischen den Zeiten“ das Thema Sehnsucht in den Mittelpunkt gestellt. Das Bedürfnis, gerade nach Corona einfach auch mal durchzuatmen und zu entspannen, war groß. Jetzt schauen wir wieder energiegeladen in die Zukunft und stellen fest: Die Welt dreht sich immer schneller. Mit ChatGPT rückte das Thema Künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt mit allem, was dazugehört: Digitale Plattformen, Networking, Social Media und so weiter. Vernetzung betrifft uns alle, ob weltweit in Sachen Klimaschutz, regional mit wichtigen Kooperationen oder ganz individuell. Wo finde ich Anschluss, wo Partnerschaften?

DiQ: Partnerschaften? Gibt es jetzt Single-Börsen in der Abendakademie?

SD: Wir haben keine Dating-Plattformen und wollen auch nicht mit Tinder oder so konkurrieren. Aber wir haben verstanden, dass viele Menschen, gerade auch nach Corona, einsam sind. Sie suchen Anschluss. Das finden sie bei uns ganz konkret im Haus, auch durch unser Café, das seit Mai wieder in Betrieb ist, oder durch gezielte Angebote. Wir haben ein offenes Ohr für alle Menschen. Wir bieten mitfühlendes Zuhören an, unsere Mitarbeitenden haben dafür entsprechende Seminare besucht. Das ersetzt natürlich keine Therapie, aber darum geht es auch nicht. Viele Menschen wollen einfach mal nur reden und wünschen sich ein aufmerksames Gegenüber. Dazu veranstalten wir Ende Oktober eine Woche des empathischen Zuhörens.

DiQ: Welche Möglichkeiten der Kontaktaufnahme gibt es noch in der Abendakademie?

SD: Als Volkshochschule eröffnen wir Chancen, neue Menschen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und den Horizont zu erweitern. Sei es durch Sprachkurse, kreative Workshops, gemeinsames Kochen oder Tanzen, Vorträge, Diskussionsrunden oder philosophische Gespräche – unser Angebot bildet viele Facetten des Lebens ab. Mit den Integrationskursen stärken wir das Zusammengehörigkeitsgefühl, wir schaffen Verständnis für andere Kulturen und Lebensentwürfe.

DiQ: Wo sehen Sie noch die „Kraft der Vernetzung“?

SD: Nur gemeinsam werden wir die Zukunft sinnstiftend und gesund gestalten können. Das gilt auf vielen Ebenen, etwa, wenn es um die Gestaltung dieser Stadt geht, um Klimaziele, um soziale Gerechtigkeit, um ein friedvolles Miteinander. Alleine werden wir wenig ausrichten können, weder als Einrichtung noch als Privatperson. Oder, wie es der frühere Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in einem Interview im Magazin sagt, wir sind nicht unabhängig. Deswegen legt die Abendakademie auch großen Wert auf ein gutes Miteinander in Mannheim, auf die Zusammenarbeit mit der Stadt und vielen Kooperationspartnern, die in unserem neuen Magazin genannt werden.

DiQ: Sie haben Dr. Peter Kurz interviewt. Wer findet sich noch im Magazin?

SD: Viele Menschen. Zum Beispiel Fouzia Hammoud, eine ganz große Netzwerkerin in Mannheim, für sie war die Abendakademie wie für viele andere Menschen aus aller Welt die erste Anlaufstelle in dieser Stadt. Oder auch die berühmten Handballer Uli und Michael Roth, die als Mutmacher mit ihrer Aktion „Gemeinsam gegen Krebs“ Mitte Oktober bei uns im Haus sein werden. Oder Dr. Markus Weber, auf den wir uns Ende September freuen, er kommt mit seinem Programm „Glaawe ses?“. Dieser Mann ist Autor, Akademiker und Apotheker, ein Sprachwissenschaftler, der im Magazin erzählt, wie sehr Sprache verbindet. Wir reden mit renommierten WissenschaftlerInnen wie Prof. Dr. Zita Sebesvári oder Ernst Ulrich von Weizsäcker über die globale Umweltkrise.

DiQ: Sie reden auch über künstliche Intelligenz und ChatGPT...

SD: Natürlich, das sind die Dinge, die unser aller Leben verändern. Wichtig ist uns vor allem aber die Botschaft: Wir wollen Mut machen auf die Zukunft. Wir wollen Dinge erklären. Wir bieten Kurse an, in denen die digitale Welt mit allen Facetten so vermittelt wird, dass man es verstehen kann. Denn darum geht es und das ist die Aufgabe einer Volkshochschule der Zukunft. Je komplizierter die Welt wird, desto mehr müssen wir nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch alle mitnehmen. Digitales Lernen ist auch in der Grundbildung möglich, das haben wir bewiesen und das bauen wir weiter aus. Wir führen Menschen mit Lese- und Schreibschwäche an Computer, Mail-Programme, Smartphones heran. Wir unterstützen Menschen im beruflichen Alltag, neue Programme zu lernen und mit Tools der KI, zum Beispiel mit ChatGPT, zu arbeiten und es einzusetzen.

DiQ: Werden im neuen Magazin alle Kurse und Angebote abgebildet?

SD: Das ist so wie noch vor einigen Jahren nicht mehr möglich und auch nicht mehr zeitgemäß. Wir sind flexibler geworden und passen unser Angebot sehr viel schneller als früher den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen an. Deswegen sind im neuen Magazin zwar ganz viele Kurse, das aktualisierte Angebot gibt es aber immer unter der
Adresse www.abendakademie-mannheim.de auf der Website.

 


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