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Leben im Delta

Die Wochenmärkte im Delta!

 

Sie haben harte Konkurrenz und treue Fans – die Wochenmärkte. Einst war der traditionelle Markt der einzige Ort, an dem der Städter Waren vom Bauern kaufen konnte; heute bringt er immer noch Obst und Gemüse vom Umland ins Stadtzentrum und füllt eine wertvolle Nische neben den normalen Lebensmittelgeschäften. Hier kann man quer durchs Sortiment schauen, riechen und probieren. Es herrscht eine ganz besondere Stimmung; von der Hetze im Supermarkt ist nur wenig zu spüren – dafür findet sich immer Gelegenheit für die eine oder andere nette Begegnung. Denn einst wie heute sind Märkte ein Treffpunkt und ein Platz für Gespräche und Austausch. Natürlich kann man auch von Tante Google lernen, was der Unterschied zwischen einer Pastinake und einer Petersilienwurzel ist, aber eine Unterhaltung mit der Marktfrau darüber macht einfach mehr Spaß! Und natürlich kann man auch im Laden – mit mehr oder minder großem Erfolg – gezielt nach regional produzierten Waren Ausschau halten, doch auf dem Markt hat man die Profis gleich zur Hand, die auf Nachfrage ganz genau erklären können, woher die Karotten stammen, wie lange es noch Feldsalat gibt und ab wann der erste Spargel zu erwarten ist. 

Zum Beispiel in Mannheim...

In der Quadratestadt hat man gefühlt in jedem Stadtteil die Möglichkeit, das Markttreiben zu genießen. Das Herzstück der Mannheimer Wochenmärkte ist aber der über 400 Jahre alte Markt auf dem Marktplatz im Quadrat G 1 mitten in der Innenstadt. Dienstags, donnerstags und samstags laden hier die verschiedensten Stände zum Schauen, Probieren und Einkaufen ein. Auf ca. 5.000 Quadratmetern Fläche bieten 60 Markthändler eine reichhaltige Auswahl an Lebensmitteln aus aller Welt, Blumen und Pflanzen an. Wer den Fokus bei einem Einkauf auf saisonale und regionale Produkte legt, der kommt nicht am Stand von Annette Goyert vorbei. Sie betreibt in Altleiningen einen Demeter-zertifizierten Biohof und bietet ihre Waren dienstags und samstags auf dem Wochenmarkt an. Hier bekommt man alles, was das Herz begehrt, sofern es sich um Obst, Gemüse oder Eier handelt – Mairübchen, Blattsalate, Suppengemüse, verschiedene Kohlsorten oder die Spezialität aus eigenem Anbau, die Pflücksalatkomposition „Asia-Salat“. Und falls man dort wirklich mal etwas vermissen sollte, ist der Obst- und Gemüsestand von Frau Brech eine echte Alternative. Geht man nun ein paar Schritte weiter entlang der Straßenbahnlinie, vorbei an den Blumenständen, gelangt man zum Bäcker Hans aus der Pfalz, einem gelben Stand mit feinsten frischen Backwaren und einem urigen Bäckermeister. Für die Backwaren muss man oft Schlange stehen, aber das Warten lohnt sich: Die frischen Croissants schmecken wie in Frankreich und die Laugenbrötchen, Brote und Apfelkuchen suchen ihresgleichen in der Region. Direkt auf der Rückseite des Bäckerstandes findet sich der Stand der Metzgerei Scholl aus dem Odenwald, ein absoluter Geheimtipp auf dem Markt. Und nicht nur die Qualität der Wurstwaren ist hervorragend, auch der selbstgemachte Kochkäse ist ein Gaumenschmaus. Eine Alternative, wenn es um gute Wurst und Fleisch geht, ist der immer gut besuchte Stand der Metzgerei Burkhardt vom Waldhof. Hier bekommt man eine große Auswahl an Fleisch- und Wurstwaren mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Bekannt geworden ist die Metzgerei vor allem durch den Erfolg des Filius von Metzgermeister Peter Burkhardt mit seiner Weißwurst, der besten in Deutschland. Für Feines vom Wild empfiehlt sich ein Besuch des Marktes am Donnerstag, dann ist Michael Lippmann mit seinen leckeren Odenwälder Wildspezialitäten vor Ort. Inzwischen findet sich sogar schon der erste Spargel auf dem Markt – hierfür bietet sich ein Besuch beim Stand von Karl Herold aus Lampertheim an. Bei ihm bekommt man den Spargel direkt am Stand gewaschen und geschält zu einem fairen Preis. Gar nicht weit davon entfernt ist der Eierverkaufsstand von Micha Kreiselmaier aufgebaut – auch hier muss man hin und wieder mit Wartezeiten rechnen, aber es lohnt sich: Am besten einfach mal die Herren am Stand fragen, welche Eier sie am liebsten essen... Eine weitere gute Adresse auf dem Markt ist ein Stand, den man kaum verfehlen kann. „Glückliche Kartoffeln von freilaufenden Bauern“ verspricht das weithin sichtbare Schild, und dieser Slogan ist Programm. Bei Ralf Ziesling bekommt man die verschiedensten Sorten Kartoffeln und den einen oder anderen guten Rezept-Tipp obendrein. Saisonale und regionale Waren sind natürlich gerade jetzt im Frühling Trumpf – wenn es draußen wieder wärmer wird, nimmt die Marktsaison so richtig Fahrt auf und auch das Angebot wird wieder größer. Ein Besuch lohnt sich jetzt also besonders! Was, wann, wo? Die Termine der Mannheimer Wochenmärkte samt Händlerverzeichnis und Warenangebot finden sich auf www.ep-ma.de im Netz.

Ludwigshafen: Neunmal Wochenmarkt

Von Montag bis Samstag bieten die Ludwigshafener Wochenmärkte der LUKOM, der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft, Frische auf insgesamt neun Plätzen – dreimal (Mo/Mi/Fr) in der Stadtmitte und in Ludwigshafen-Nord (Di/Do/Sa), jeweils zweimal in Friesenheim und Mundenheim (Mi/Sa) und einmal pro Woche in Niederfeld (Di), Oppau (Do), Oggersheim und der Gartenstadt (Fr). Das summiert sich dann auf über 750 Markttage pro Jahr, wenn man die Sondermärkte wie den zweimal pro Jahr stattfindenden Stoffmarkt oder den französischen Gourmetmarkt mit einberechnet. Insbesondere die größeren Märkte wie jener auf dem Friedrich-Wilhelm-Wagner-Platz oder der Friesenheimer Wochenmarkt warten mit einer großen Vielfalt auf – neben Obst und Gemüse, Fisch und Käse finden sich hier Dampfnudeln aus der Bräterei, feine Senfkreationen und natürlich auch der bunte Tulpenstrauß, mit dem man sich den Frühling ins Haus holen kann. Und das an den jeweiligen Markttagen schon ab sieben Uhr bis in die Mittagsstunden hinein! 

Heidelberg: Eine Stadt, zehn Märkte 

Von der Altstadt über Bahnstadt, Bergheim, Handschuhsheim, Kirchheim, Neuenheim, Pfaffengrund, Rohrbach und die Weststadt bis nach Ziegelhausen buchstabiert sich das Heidelberger Wochenmarkts-ABC. Und an den einzelnen Ständen geht es gerade so weiter: Apfel, Birne, Chicoree sind nur der Anfang einer langen, langen Liste an Waren, die hier angeboten werden. Ein guter Teil davon kommt auf kürzestem Wege direkt aus der Region, gerade wenn es sich um saisonales Obst und Gemüse handelt. Aber auch die Fisch-, Fleisch- und Wurstspezialitäten stammen zum großen Teil aus direkten Vertriebsstrukturen. In vielen Augen der schönste Markt, den Heidelberg zu bieten hat, ist jener in Neuenheim: Mit seinem sympathischen Wochenmarkt-Flair lockt er mittwochs und ganz besonders natürlich samstags alle Kunden, die die Vielfalt schätzen – beispielsweise beim Obst- und Gemüse-Stand der Gasts, die zu Spitzenzeiten rund 25 verschiedene Apfelsorten anzubieten haben. Nun, da der Winter final hinter uns liegt, gelten auch für die Märkte wieder die Sommer-Öffnungszeiten: Ab April öffnen die Marktstände eine Stunde zeitiger und bedienen die ersten Kunden schon ab sieben Uhr. Geöffnet ist in der Regel bis 13 Uhr; Ausnahmen sind der Samstags-Markt in der Altstadt (bis 14 Uhr), der Markt in der Bahnstadt am Donnerstagnachmittag von 15-19 Uhr und natürlich der Nachmittags-Abend-Markt am Donnerstag auf dem Friedrich-Ebert-Platz mit seinen besonders langen Öffnungszeiten: Bis 20 Uhr kann man hier noch frisches Obst und Gemüse nebst anderen markttypischen Leckereien kaufen und zugleich das abendliche Flair der Stadt genießen. Und das kommt gut an, insbesondere bei Berufstätigen, die im Alltag sonst höchstens den samstäglichen Wochenend-Markt, aber nie den regulären Wochenmarkt besuchen könnten! 

Weinheim: Samstags wird’s mediterran!

Als „Der nördlichste Marktplatz Italiens“ wurde der Marktplatz in Weinheim von seinen Fans schon lobend bezeichnet: Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäuser und natürlich vor allem auch der wöchentliche Bauernmarkt geben dem Platz sein charmantes Flair. Rund ein Dutzend Stände beleben das Städtchen an der Bergstraße jeden Samstag – und das seit inzwischen fast 30 Jahren, denn schon 1989 wurde der erste Wochenmarkt auf die Beine gestellt. Mittlerweile sind diese Samstag-Vormittage weit über Weinheim hinaus bekannt. Das Markttreiben auf der Gasse des Markplatzes, umrahmt von Cafés, Restaurants und Bistros, ist für viele sogar ein Ausflugsziel geworden, um zugleich einzukaufen und entspannt das Wochenende einzuläuten. Dabei ist der Bauernmarkt seinem Konzept, auf regionale Produkte Wert zu legen, immer treu geblieben: Die Produzenten kommen teils direkt aus Weinheim, teils auch aus dem Odenwald, dem Kraichgau und der Pfalz; zwei der Stände bieten Bio-Produkte an.  

 


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