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Leben im Delta

Fünf Fragen an… Marco Klein

Auf der Waldrennbahn in Mannheim-Seckenheim geht’s bald schon wieder rund: Die ersten Pferderennen stehen an! Und damit Mensch wie Pferd hierauf bestens vorbereitet sind, läuft natürlich auch hinter den Kulissen stets eine ganze Menge. Marco Klein betreibt gleich hinter der Rennbahn einen eigenen Rennstall, in dem er sein Hobby zum Beruf macht – und natürlich eine Menge darüber zu erzählen hat!

Delta im Quadrat, Tim Fischer: Hallo Marco, kannst du bitte dich und deine Rolle im Team an der Rennbahn in Seckenheim kurz vorstellen?

Marco Klein: Gerne! Ich bin 43 Jahre und Pferdewirtschaftsmeister Schwerpunkt Galopprenntraining und hierdurch der erste Public Trainer für Galopprennpferde in Mannheim. Das bedeutet, dass ich die Lizenz habe, Pferde für ihre Besitzer für Galopprennen international vorzubereiten und dort an den Start zu bringen. Meine Rolle im Team auf der Rennbahn besteht darin, unsere „Arbeitsbahn“, also eine aus Sand bestehende Trainingsbahn, zu pflegen, sodass wir darauf unsere Galopper adäquat und schonend trainieren können. Darüber hinaus berate ich als Beiratsmitglied und Trainer den Rennverein, was die Ausschreibung der Rennen angeht.

DiQ: Du betreibst auch einen Rennstall mit einem eigenen Team. Was kannst du uns darüber erzählen?

MK: Ja, genau, das ist mein eigentlicher Beruf. Mein Team und ich bereiten aktuell 31 Rennpferde auf die bevorstehenden Rennen in Deutschland und dem europäischen Ausland vor. Wir bekommen das Vertrauen des Pferdebesitzers geschenkt und trainieren für ihn sein Pferd, was das komplette Paket der Versorgung umfasst – es fängt beim Einreiten der jungen Pferde an und geht über die Pflege und das Management bis hin zum täglichen Training. Die jungen Pferde werden auf alles vorbereitet, um erfolgreich Rennen laufen zu können. Hierbei steht immer im Vordergrund, mit dem Pferde zu arbeiten und seine Ressourcen schonend zu nutzen. Die Tiere sind Hochleistungssportler, die entsprechend versorgt und betreut werden müssen! Das gewährleisten mein Team und ich.

DiQ: Was begeistert dich bei deiner Arbeit an der Rennbahn am meisten?

MK: Nun, vor allem die Arbeit mit den Rennpferden – es ist die Faszination, wie diese eleganten und stolzen Muskelpakete mit ihrem natürlichen Ehrgeiz und einem hohen Tempo ihr Bestes geben, um die Nase vor den Rest zu bekommen! Wenn so ein Rennen gestartet ist und mehr und mehr an Fahrt aufnimmt, dann löst das eine ganz besondere Begeisterung aus – gekrönt von der Beobachtung, wie die Pferde den Sieg genießen. Es ist immer wieder faszinierend, mit welchem Selbstvertrauen ein Sieger zurück in den Stall kommt! Eine ganz besondere Ausstrahlung haben sie da, und sie genießen sichtlich auch unsere Emotionen.

DiQ: Was kannst du uns über die kommenden Veranstaltungen an der Rennbahn berichten? Wann und wie startet die Saison?

MK: Der Start in diese Saison in Mannheim wird am 02.04. sein, recht früh im Jahr, und wir freuen uns schon alle sehr darauf! Es wird wohl ein Renntag mit voraussichtlich sieben Rennen sein, davon als Hauptrennen ein Ausgleich II, also ein Rennen der zweithöchsten Handicap-Kategorie im Galopprennsport.

DiQ: Was macht für dich die Faszination eines solchen Renntags aus? Was kannst du uns über die Stimmung, die Besucher und natürlich das Wetten erzählen?

MK: Ein Renntag ist einfach ein ganz tolles Erlebnis für Jung und Alt! Er hat ja ein Programm über den ganzen Nachmittag verteilt. Man schaut zunächst zu, wie die Pferde gesattelt werden, beobachtet sie dann im Führring, dann gehen die Pferde mit den Reitern auf die Bahn und es ist Zeit, eine kleine Wette abzugeben. Ich finde, schon mit ein paar Euro hat man Spaß beim Wetten! Man wird nicht reich, doch für die Zeit des Rennens ist das gespielte Pferd irgendwie das eigene, bei dem man noch mehr mitfiebert. Wenn sich dann die Startboxen öffnen und das komplette Feld mehrmals am jubelnden Publikum vorbeigaloppiert, dass der Boden vibriert, um in der letzten Runde den Sieger nach vorn stürmen zu lassen, ist schon Gänsehaut angesagt! Das Ganze wiederholt sich mehrmals über den Nachmittag, und zwischenzeitlich hat man natürlich die Gelegenheit, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen oder einfach sein Picknick mitzubringen und die Atmosphäre zu genießen zwischen glücklichen Siegern und Platzierten, die fachsimpeln, woran es wohl gelegen hat, dass man diesmal nicht die Nase ganz vorne hatte...

 

 


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