
Leben im Delta
In Weinheim gilt: „Heimat ist ein Gefühl“
Weinheim steht im Fokus: 2025 richtet die Stadt die Heimattage Baden-Württemberg aus – ein landesweites Veranstaltungsjahr mit großer Strahlkraft. Im Gespräch mit „Delta im Quadrat“ erklärt Oberbürgermeister Manuel Just (Foto © Kreutzer), was die Ausrichtung für Weinheim bedeutet, welche Chancen sich daraus für das Gemeinschaftsgefühl und die Außenwirkung ergeben und wie Vereine, Schulen und viele weitere Akteure das Programm aktiv mitgestalten. Und auf den folgenden Seiten werden wir dann einige der vielen Mosaiksteinchen genauer vorstellen, die den Kulturkalender der Stadt in den kommenden Monaten prägen werden!
Delta im Quadrat: Herr Just, was bedeutet es für Weinheim, die Heimattage Baden-Württemberg auszurichten, und welche Chancen ergeben sich daraus für die Stadt?
Manuel Just: Die Heimattage sind für uns eine Ehre und eine Wertschätzung, aber auch eine große Herausforderung, das merken wir immer mehr. Die große Chance, die wir auch wahrnehmen werden, ist die enorme Außenwirkung über die Region hinaus. Wir sind ein Jahr lang der Mittelpunkt des Landes! Man blickt auf uns. Das bringt natürlich auch Wertschöpfung in die Stadt, messbar für Hotellerie und Einzelhandel. Die weitere Chance ist aber, dass wir durch viele Projekte und Aktionen auch die Menschen in der Stadt noch näher zusammenbringen und die Identifikation mit ihrer Heimatstadt stärken. Auch hier sehen wir viele Anzeichen dafür, dass dies gelingt.
DiQ: Welche Veranstaltungen und Höhepunkte sind im Rahmen der Heimattage geplant? Werden dabei Aspekte von Weinheims Geschichte und Kultur besonders hervorgehoben?
MJ: Sicherlich sind die großen zentralen Wochenenden im Mai und im September große Höhepunkte in der Außenwirkung, vor uns liegt ja der Baden-Württemberg-Tag am 17. und 18. Mai mit einer großen Erlebnismesse und einem Programm auf der Schlossparkwiese. Dazu laden wir die Region herzlich ein.
DiQ: Inwiefern wurden die Menschen in Weinheim in die Planung und Umsetzung der Heimattage einbezogen? Welche Rolle spielen dabei lokale Vereine, Schulen und andere Akteure?
MJ: Eine Hauptrolle! Die Gespräche mit Vereinen, Schulen und anderen Akteuren haben schon lange vor dem Heimattage-Jahr begonnen, und das Engagement ist beeindruckend. Man hat das Gefühl, fast jeder Verein steuert seine eigenen Beiträge bei und will seine Stadt von der besten Seite zeigen – das ist großartig!
DiQ: Veranstaltungen sind das eine, lang nachwirkende Projekte das andere. Was wird bleiben von den Heimattagen?
MJ: Gut, dass Sie es ansprechen, das war uns von Anfang an sehr wichtig: dass die Heimattage Impulse geben, aber auch nachhaltige Auswirkungen haben. Nehmen Sie den Klingenden Wanderweg zwischen unseren Odenwald-Ortsteilen, der am 25. Mai eingeweiht wird, oder den Rundwanderweg, der alle Ortsteile erschließt, oder die neue Digitale Stadtführung – in einigen Jahren wird man immer noch sagen: Das haben uns die Heimattage gebracht! Und so wollten wir es auch. Weinheim wird auf Dauer für Gäste noch attraktiver.
DiQ: Weinheim bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten – von der historischen Altstadt über die Burgen bis hin zum Exotenwald. Welche persönlichen Empfehlungen haben Sie für Erstbesucherinnen und -besucher? Gibt es einen besonderen Geheimtipp?
MJ: Naja, die Auswahl ist schwierig. Am besten ist es, sich ein paar Tage Zeit zu nehmen, um das Weinheim-Feeling so richtig einzuatmen. Sehenswürdigkeiten anschauen, die Natur im Exotenwald, im Hermannshof oder im Schlosspark genießen. Einen Blick in unsere schönen Ortsteile an der Bergstraße oder im Odenwald werfen. Dann aber unbedingt abends noch auf den Marktplatz gehen – das ist dann wie Urlaub. Denn Heimat ist ein Gefühl. In Weinheim übrigens über 2025 hinaus.
DiQ: Auf welche Veranstaltung oder welchen Moment freuen Sie sich persönlich im Rahmen der Heimattage am meisten?
MJ: Auch das ist schwer zu sagen, weil die Vielfalt so groß ist. Und in der großen Bandbreite liegt die besondere Qualität unserer Heimattage. Aber natürlich freue ich mich auf den Baden-Württemberg-Tag am 17. und 18. Mai besonders sowie auf den Landesfestumzug am 14. September, weil da das ganze Land auf Weinheim schaut. Bülent Ceylan am 16. Mai, unser „Woinemer Türk“, wie er sich selbst nennt, wird natürlich der Knaller. Besonders gespannt bin ich auch auf den 15. Mai, an dem unser Kulturbüro erstmals in Kooperation mit der Popakademie Baden-Württemberg eine „Pop Night“ für ein junges und kulturinteressiertes Publikum veranstaltet – alles ohne Eintritt. Ich hoffe und wünsche, dass die jungen Menschen aus der Region an diesem Abend nach Weinheim kommen, und lade alle herzlich ein. Es ist wichtig, dass wir einen Heimatbegriff streuen, der auch von der Jugend verstanden wird!