NAVIGATION

Zurück

Leben im Delta

Karin Edith Mai: Physiotherapie & Reflexintegration

Rückenschmerzen, Nackenverspannungen oder Gelenkabnutzung sind das tägliche Brot der hauptsächlich orthopädisch orientiert arbeitenden Physiotherapeuten. Es wird professionell befundet und daraufhin oft symptomorientiert gearbeitet. Um das Wohl der Patienten bemüht, begeben sich Physiotherapeuten natürlich auch auf Ursachensuche, denn wenn man die zugrunde liegenden Problematiken beheben kann, ist das Helfen viel leichter. Manchmal aber werden entweder keine Ursachen gefunden oder sie können nicht behoben werden – und dann bleibt es beim Reduzieren von Beschwerden und dem Lindern von Symptomen. Auf der Suche nach optimaler Hilfe für ihre Patientinnen und Patienten stieß die Physiotherapeutin Karin Edith Mai auf hilfreiche neue Arbeitsansätze und fand eine plausible Antwort, warum man bei dem einen oder anderen Patienten „gegen Windmühlen“ anzukämpfen scheint: Restreaktionen frühkindlicher Reflexe. Was Reflexe sind, ist jedem klar. Dass jedoch muskuläre Restreaktionen eines in die frühkindliche Entwicklung gehörenden Entwicklungsprogramms bis in die Erwachsenenzeit hin ihre Folgen haben können, wird kaum beachtet. Zur Veranschaulichung stelle man sich vor, es gibt etwas im Körper, das Sehnen und Muskulatur häufig in eine bestimmte Richtung zieht. Dieser Prozess liegt außerhalb der bewussten Kontrolle und wirkt wie ein ständig im Hintergrund arbeitender Automatismus. Man ist bemüht, aufrecht zu sitzen, die Schultern locker zu lassen etc., doch irgendetwas zieht immer wieder in die Fehlhaltung. Ein solcher Automatismus könnte eine muskuläre Reaktion auf stetig noch wirkende „Restreflexe“ sein. Wenn nun ständige Spannungen auf Geweben lasten, neigen diese früher oder später dazu, wegen Überlastung Beschwerden zu machen. Wenn über viele Jahre einseitiger Druck auf eine Bandscheibe ausgeübt wird, kann sich das beispielsweise dadurch zeigen, dass sie sich vorwölbt; wenn durch muskuläre Fehlspannungen sehr viel Druck auf einem Gelenk lastet, neigt es sehr viel schneller zu Abnutzung und Arthrose. Zur Vorbeugung sowie bei sich bereits anbahnenden Wehwehchen kann es also sinnvoll sein, nach solchen Restreaktionen zu schauen. Dieses Reflexintegrationstraining als Bewegungstraining kann hervorragend im Kindesalter angewendet werden, aber auch bei Erwachsenen wird oft noch viel bewirkt. Die Arbeitsweise ersetzt selbstverständlich keinesfalls eine erforderliche ärztliche Behandlung und erhebt keine Diagnosen.


WERBUNG