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Leben im Delta

„Müll ist nicht das Ende, sondern oft der Anfang von Neuem“

Die GML (Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen) ist verantwortlich für die umweltgerechte Entsorgung von Hausmüll in der Region. Und das für rund eine Million Menschen in Rheinland-Pfalz. Genauer gesagt für die Städte Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal, Mannheim, Worms sowie Neustadt an der Weinstraße. Gleichfalls für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern, den Rhein-Pfalz-Kreis, den Landkreis Bad Dürkheim und Alzey-Worms. Wir haben mit Geschäftsführer Jochen Schütz gesprochen.

 

 

DiQ: Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) nutzen den bei der Müllverbrennung entstehenden Dampf zur Strom- und Fernwärmeerzeugung. Wie funktioniert die Partnerschaft zwischen GML und TWL – und wie profitieren Bürgerinnen und Bürger davon?

Jochen Schütz: Wir arbeiten Hand in Hand: Bei der thermischen Behandlung des Abfalls durch uns entsteht heißer Dampf, den wir direkt an die TWL weiterleiten. Dort wird er zur Strom- und Fernwärmeerzeugung genutzt. So wird aus Abfall wertvolle Energie. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren davon in Form von nachhaltiger Fernwärme und Strom aus der Region – klimafreundlich, sicher und zuverlässig.

DiQ: Sie arbeiten kontinuierlich an der Modernisierung Ihrer Prozesse – etwa beim Projekt IGNIS. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Ihnen konkret?

Jochen Schütz: Nachhaltigkeit ist für uns kein Schlagwort, sondern tägliche Praxis. Mit unserem Großprojekt IGNIS haben wir zentrale Anlagenteile modernisiert, um noch energieeffizienter zu werden, die Emissionen zu verringern und Wertstoffe besser zurückzugewinnen. Wir optimieren auch unsere internen Abläufe kontinuierlich, achten auf umweltschonende Logistik und investieren in Digitalisierung und klimafreundliche Technik.

DiQ: Umweltbildung ist ein erklärtes Ziel der GML. Sie bieten vielfältige Bildungsformate rund um Abfallvermeidung und Ressourcenschutz an. Welche Angebote gibt es und für welche Zielgruppen?

Jochen Schütz: Wir haben zahlreiche Angebote für unterschiedliche Zielgruppen – von unserem Freilandklassenzimmer, unserem Informationszentrum „DIE VIER ELEMENTE“ bis hin zu Führungen durch das Müllheizkraftwerk. Damit richten wir uns an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Fachpublikum. Für Schulklassen bieten wir auch erlebnisorientierten Unterricht mit Führungen durch unser Müllheizkraftwerk an, die Einblicke in moderne Abfallverwertung geben. Außerdem organisieren wir kreative Workshops, beispielsweise zum Thema Upcycling, und Infoveranstaltungen zu Mülltrennung und Ressourcenschutz. Wir freuen uns, dass die Nachfrage an allem hoch ist. Das zeigt uns, dass viele Menschen interessiert sind und aktiv zu mehr Nachhaltigkeit beitragen möchten.

DiQ: Am 27. September lädt die GML zum Tag der offenen Tür ein. Was erwartet Interessierte an diesem Tag – und welche Botschaft möchten Sie vermitteln?

Jochen Schütz: Wir freuen uns darauf, unser 40-jähriges Bestehen mit der Öffentlichkeit zu feiern. An diesem Tag öffnen wir unsere Türen für spannende Führungen durch das Müllheizkraftwerk, bieten Mitmachaktionen für Kinder, einen Upcycling-Markt, eine Autogrammstunde mit den „Eulen Ludwigshafen“, Foodtrucks, Musik und viele Infos rund um Umwelt und Energie. Uns ist wichtig zu zeigen: Müll ist nicht das Ende, sondern oft der Anfang von etwas Neuem – wenn man verantwortungsvoll damit umgeht.

DiQ: Welche Themen und Projekte sind für Sie in den nächsten Jahren besonders wichtig – gerade im Hinblick auf Umweltbildung, Kreislaufwirtschaft und Bürgernähe?

Jochen Schütz: Ein zentraler Punkt ist die Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Also konkret: Wie schaffen wir es, noch mehr Wertstoffe im Umlauf zu halten und weniger Ressourcen zu verschwenden? Dabei ist Aufklärung entscheidend. Wir wollen unsere Bildungsangebote weiter ausbauen, gerade auch im digitalen Bereich. Außerdem wollen wir noch enger mit Schulen, Vereinen und Kommunen zusammenarbeiten. Bürgernähe bedeutet für uns, verständlich zu kommunizieren, zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig leisten wir bei der GML jeden Tag einen echten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Als Geschäftsführer ist es mir besonders wichtig, dass wir verantwortungsvoll und transparent handeln – gegenüber der Umwelt, unseren Partnern und vor allem den Menschen in der Region. Ich möchte zeigen, dass moderne Abfallwirtschaft ein zentraler Teil der Lösung ist und das nachhaltig, effizient und bürgernah zugleich sein kann.


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