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Leben im Delta

Queer Festival – Offen für Vielfalt

Im Mai gibt definitiv das Queer Festival in Heidelberg den Ton an. Das Festival wirbt für Offenheit gegenüber unterschiedlichen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten – mittels einem bunten Programm, bei dem die Veranstalter seit mittlerweile neun Jahren darauf bedacht sind, die vielfältige Gesellschaft mit Hilfe von Kunst, Kultur und Diskurs abzubilden. Was 2009 an einem Wochenende mit zwei Konzerten, einer Partynacht und einer Lesung begann, hat sich bis heute zu einem Festival entwickelt, welches deutschlandweit nicht nur das erste seiner Art, sondern in dieser Größe wohl auch kein zweites Mal zu finden ist. Zahlreiche Konzerte, Lesungen, Diskussionsveranstaltungen, Workshops, Filme und natürlich die legendäre Festivalparty laden dazu ein, gemeinsam die gesellschaftliche Vielfalt zu feiern und großartige Künstler zu erleben.

Offiziell eröffnet wird das Queer Festival am Di, 02.05. um 19 Uhr im Foyer des Karlstorbahnhofs mit einer Vernissage, die in diesem Jahr Arbeiten des Illustrators Denis Schröder und der Künstlerin Lea Gocht präsentiert. Das Eröffnungskonzert mit der texanischen Ausnahmemusikerin Emily Wells beginnt um 21 Uhr und bildet den Auftakt für ein vierwöchiges und hochkarätiges Musikprogramm. Ein paar Highlights schon einmal vorweg: „Hercules und Love Affair“ (Foto rechts) sind eine internationale Größe der queeren Musikszene und haben schon immer gewusst, wie man eine Tanzfläche sprengt. Ihr neues Live-Programm hebt die Gruppe nochmal auf ein ganz neues Level. Neben Techno- und House-Sounds finden sich nun auch harte Technobeats und 80er Synth-Pop in den Songs wieder. Wer eher auf Rap steht, der sollte sich Rapper, Aktivisten und Performancekünstler Mykki Blanco nicht entgehen lassen. 2010 begann er unter dem Künstlernamen „No Fear“ zunächst mit industriellem Punk. Im Anschluss kreierte er ein Video-Kunst-Projekt über einen „Drag-Rapper“, für das er schließlich zwei Jahre lang als transsexuelle Frau lebte, woraus quasi die Genre-Neugründung des „Queer-Rap“ resultierte. Es folgten zahlreiche Releases und wenn man die Musikvideos von Mykki Blanco (Foto links) kennt, darf man gespannt sein, was er live zu bieten hat. Weitere musikalische Highlights während des Festivals sind die Ex-Punkband Schrottgrenze, Singer und Songwriter Julien Baker und der isländische Multi-Instrumentalist Helgi Jonsson.

Neben dem musikalischen Programm gibt es zahlreiche Lesungen und Diskussionen. Ein Beispiel hierfür ist die Lesung von Schriftsteller Saleem Haddad: Er wird am 10.05. ab 19 Uhr im Saal des Karlstorbahnhofs aus seinem Roman „Guapa“ lesen und diskutiert Themen, die sich aus der Coming-of-Age-Geschichte des Protagonisten Rasa, eines jungen schwulen Mannes im Nahen Osten, entwickeln. Außerdem wird thematisiert, welche Herausforderung es ist, eine queere arabische Geschichte zu schreiben. Die Lesung und die anschließende Diskussion sind auf Englisch.

Zu guter Letzt wird am 27.05. im Karlstorbahnhof die Abschluss-Party des Festivals gefeiert. Neben einem Secret-Act wird unter anderem Massimiliano Pagliara, bekannt aus dem Berghain und dem Robert Johnson, an den Plattentellern stehen und mit weiteren DJs dafür sorgen, dass allen Besuchern das Queer Festival 2017 in guter Erinnerung bleibt. Alle Infos und das gesamte Programm zum Festival: www.queer-festival.de.


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