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Leben im Delta

Rücken-Autsch: Was hilft?

Es ist ein allzu oft gehörter Seufzer: „Ich habe Rücken!“. Es schmerzt in der Ruhe, in der Bewegung, ganz plötzlich oder andauernd. Was tun? Prävention und Rehabilitation sind zwei wichtige Konzepte für einen starken Rücken – was genau man sich darunter vorstellen kann, erläutert Lars Beckmann, Sportliche Leitung im Pfitzenmeier Premium Club Wiesloch, im Experten-Interview.

Delta im Quadrat, Tim Fischer: Hallo Lars, kannst du bitte dich und deinen Aufgabenbereich im Pfitzenmeier-Team kurz vorstellen?

Lars Beckmann: Hallo Tim! Ich bin Fitnessökonom (B.A.) und Fitnesstrainer und arbeite als sportliche Leitung bei Pfitzenmeier. Dies ist ein sehr vielseitiger, spannender und erfüllender Beruf. Ich organisiere und koordiniere den täglichen Trainingsbetrieb, schule unsere Azubis, BA-Studenten und Mitarbeiter und überprüfe, ob gesetzte Ziele auf der Trainingsfläche erreicht werden. Natürlich gehören auch individuelle Kundentermine und das Anleiten von Präventions- und Rehabilitationskursen zu meinen Aufgaben. Im Personal Training begleite ich unsere Kunden über Monate, oftmals sogar Jahre und unterstütze sie bei der Erreichung ihrer sportlichen und gesundheitlichen Ziele und überprüfe ihren Fortschritte anhand unserer vielfältigen Diagnostiken.

DiQ: Was sind deiner Meinung nach die Hauptursachen von Rückenschmerzen und warum ist es so wichtig, einen bewegten Ausgleich zu schaffen?

L.B.: Das liegt hauptsächlich an unserem überwiegend sitzenden und vor allem bewegungsarmen Alltag. Wir sitzen im Auto, am Schreibtisch, beim Essen, auf der Couch – dies betrifft ja häufig nicht nur den Berufsalltag, sondern auch das Privatleben. Durch das viele Sitzen haben wir oft einerseits eine funktionell verkürzte, andererseits eine abgeschwächte Muskulatur. Dies führt langfristig zu gesundheitlichen Problemen. Nun kann man erst einmal versuchen, den eigenen Alltag bewegungsreicher zu gestalten: häufiger das Fahrrad nutzen, möglichst die Treppe statt den Aufzug nehmen, immer mal wieder vom Schreibtisch aufstehen und „Gehpausen“ zum Drucker oder beim Telefonieren einlegen... Der nächste wichtige Schritt ist, dass wir unsere Muskeln kräftigen und stärken. Hierfür reichen Alltagsbewegungen nicht aus. Ein gezieltes Kräftigungsprogramm hilft exzellent dabei, Beschwerden am Bewegungsapparat vorzubeugen oder in den Griff zu bekommen.

DiQ: Wie groß ist das Risiko des Bewegungsmangels?

L.B.: Ein Bewegungsmangel hat immense negative Einflüsse auf unseren Körper. Rücken- und Nackenschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stress, Diabetes und viele weitere Krankheiten werden dadurch gefördert. Aktuelle Studien zeigen, dass mehr als acht Stunden Sitzen am Tag das Todesrisiko um 10-20 % erhöht. Unsere Muskeln, Gelenke und andere Strukturen wie die Bandscheiben sind nicht fürs lange Sitzen und die Bewegungslosigkeit gemacht. Zu langes Verharren in einer Position schadet unserem Bewegungsapparat und kann schließlich zu Sensibilisierungen, Schmerzen und sogar Schädigungen führen. Man konditioniert den Körper, nur noch diese eine Haltung als „normal“ zu empfinden, während andere Bewegungen aufgrund der erhöhten Sensibilität Schmerzen auslösen. Nun traut man sich noch weniger, aus der gewohnten Position in Gegenbewegungen zu gehen, und verweilt in seiner bekannten Schonhaltung. Der Teufelskreis ist perfekt. Was hilft, ist ein adäquates und auf die aktuelle Situation angepasstes Trainings- und Bewegungsprogramm, um wieder beweglicher und stärker zu werden.

DiQ: Was hältst du in diesem Zusammenhang von Ergonomie-Produkten wie z.B. höhenverstellbaren Schreibtischen?

L.B.: Es ist sicher ein sehr guter erster Schritt, den Arbeitspatz ergonomischer zu gestalten. Diese Produkte können helfen, Menschen für mehr Bewegung zu motivieren, allerdings können sie auch keine Wunder bewirken. Der menschliche Körper ist für Bewegung und Belastung gemacht. Einen ausreichend intensiven Reiz schaffen wir in den meisten Fällen nur durch Training. In Verbindung mit einem professionell angeleiteten Training halte ich Ergonomie-Produkte aber für sehr sinnvoll.

DiQ: Wie kann man Rücken- oder Gelenkschmerzen am besten vorbeugen? Und welche Angebote gibt es speziell in den Pfitzenmeier Premium Clubs und Resorts dazu?

L.B.: Unsere Präventionskurse „Gesunder Rücken“ und „Präventives Kraft-Ausdauer-Zirkeltraining“ sowie unsere Trainer sind von der ZPP (das ist die Zentrale Prüfstelle für Prävention) zertifiziert. Das bedeutet, dass unsere Präventionskurse von den Krankenkassen unterstützt werden und unsere KundInnen nach dem Absolvieren des Präventionskurses zwischen 80 und 100 % von ihrer Krankenkasse erstattet bekommen. Nicht-Mitglieder dürfen bei Buchung eines Präventionskurses (Kosten: 100 €) für den Zeitraum des Kurses von sechs Wochen unser komplettes Angebot im Studio nutzen. Von den unzähligen Group-Fitness-Kursen über die Trainingsfläche bis zum Wellnessbereich bekommt man in dieser Zeit alles geboten. Unsere Präventionskurse schaffen einen sinnvollen Ausgleich zum vielen Sitzen und bewegungsarmen Alltag und helfen, daraus resultierende Beschwerden zu vermeiden. Die Präventionskurse bei Pfitzenmeier sind Kleingruppenkurse, die mit Unterstützung verschiedener therapeutischer Krafttrainingsgeräte und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht absolviert werden. So kann jeder auch individuell, auf den eigenen Trainingszustand angepasst und effektiv trainieren und so hoffentlich den (Wieder-)Einstieg in ein gesünderes, schmerzfreies und bewegtes Leben starten.

 


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